Die Präsidentschaftswahl in den USA im November 2016 und ihre Auswirkungen auf die Zukunft

 

Zu viel von was Gutem kann wundervoll sein – Mae West

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihren Präsidenten gewählt und der Gewinner, entgegen den Hoffnungen und Erwartungen der meisten, ist Donald Trump.

Als ordentlich gewählter Präsident einer großen Nation muss Herr Trump mit dem Respekt, der dem Inhaber eines solchen Amtes gebührt, behandelt werden. Deshalb gehört es sich, dass wir zumindest versuchen, den Nebel des politischen Schlachtfeldes und des übertriebenen Geredes zu durchdringen, um zu sehen, wo der neue Präsident Trump und sein mutmaßliches Team möglicherweise etwas bewirken werden und was das dann wiederum für den Rest der Welt bedeutet. Der Wettkampf-Slogan „Make America great again“ (zu Deutsch in etwa: „Mach Amerika wieder großartig“) hat Amerika definitiv einen Bärendienst erwiesen. Denn Amerika ist seit jeher großartig und läuft im Moment Gefahr, diesen Status aufgrund politischer Inkompetenz zu verlieren.

Allem voran wird in Wahlkämpfen grundsätzlich maßlos übertrieben. Herr Trump selbst hatte schon immer mehr Interesse an der Jagd und Eroberung (ob in Bezug auf Frauen oder geschäftlich) als am Management. Man muss zwischen abgedroschenen Wahlkampfphrasen bzw. ‑reden und dem tatsächlichen Regieren klar unterscheiden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Trumps Interesse rasch nachlässt – jetzt, wo es ans Eingemachte geht. Es ist zum Beispiel unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine Mauer zwischen den USA und Mexiko errichtet wird. Es gibt bereits einen Zaun über die gesamte Strecke. Es ist genauso unwahrscheinlich, dass einige oder die meisten Mexikaner, legal oder illegal, nach Mexiko zurückgeschickt werden; wer würde dann das Obst und Gemüse in Kalifornien und Florida ernten? Die Landbesitzer sind sowieso hauptsächlich Republikaner, wie George W. Bush feststellte, als er ähnliche aufmerksamkeitserregende Gedanken äußerte. Des Weiteren ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass NAFTA oder andere Handelsabkommen im großen Stil neu verhandelt werden. Es ist möglich, dass kleinere Änderungen vorgenommen werden, um das Gesicht zu wahren, aber der angedrohte kategorische Rücktritt aus NAFTA würde US-amerikanische Unternehmen mit Betrieben in Mexiko, wie Ford und Wal-Mart, empfindlich treffen.

Ein weiteres Lieblingsthema während des Wahlkampfes war China; bedenken Sie aber, dass chinesische Verbraucher für US-amerikanische Unternehmen wie Apple einen sehr großen Absatzmarkt darstellen. Jegliche Sanktionen würden die USA vermutlich mehr treffen als China, das bereits begonnen hat, sein Interessengebiet über die USA hinaus auf die ganze Welt auszuweiten. Es gibt den Vorschlag, dass die neue US-Regierung den chinesischen Stahl mit Sanktionen belegen soll, dessen Überproduktion darauf zurückzuführen ist, dass das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nicht länger auf Industrie-Investitionen sondern jetzt auf Verbraucherausgaben beruht; jedenfalls bieten die Chinesen nun Stahl von niedriger Qualität auf den Weltmärkten an.

Der künftige Präsident Trump wird zuhause vor weiteren Problemen stehen, aber auch hier werden sich sein übertriebenes Gerede und seine Unwahrheiten wahrscheinlich nicht in der verwässerten Realität widerspiegeln. Die versprochene Rückkehr zur Beschäftigung im „Rust Belt“ der USA kann kaum in der Form eintreten, wie die Wähler sich das erhofft haben. Es ist gut möglich, dass mehr technologische Aktivitäten unterstützt werden, aber es ist unwahrscheinlich, dass die Minen- und Metallarbeiter ohne Ausbildung oder moderne Fertigkeiten davon profitieren werden. Es gibt außerhalb der USA wahrscheinlich weniger kostspielige Optionen für die technische Herstellung als innerhalb.

Herr Trump wird seinen Kampf mit den großen amerikanischen Unternehmen fortführen, deren führende Kräfte ihn nie als einen von sich gesehen haben und obwohl die Hedgefonds-Manager ihn bei jeder Kursänderung vor der Wahl kritisiert haben, werden sie sich vor dem Trump Tower wahrscheinlich zum Deppen machen, in der Hoffnung dadurch einen Vorteil zu bekommen. Herr Trump hat Steuerkürzungen für die Industrie und grundlegende Infrastrukturausgaben versprochen. Das soll anscheinend der US-amerikanischen Industrie sehr entgegenkommen.

 

BBC berichtet, dass in Washington unter den ca. 4,000 Mitarbeitern Beerdigungsstimmung herrscht. Alle sehen sich damit konfrontiert, wahrscheinlich ihren Job zu verlieren und sich einer erneuten Auswahl stellen zu müssen. Die Konsequenz ist, dass viele der Fähigkeiten, die diese Mitarbeiter über Jahrzehnte erworben haben, verloren gehen könnten, und es wird einige Zeit dauern, ein neues funktionierendes Verwaltungssystem aufzubauen. Das Trump-Versprechen, in Washington den „Sumpf trocken zu legen“, könnte gut und gern ein führungsloses Land zur Folge haben.

Herr Trumps oft berichteter Mangel an Detailinteresse (anders als vielleicht an seinem Privatjet) bedeutet, dass er viele Entscheidungen delegieren muss. Momentan erscheint die Situation etwas chaotisch, aber falls ein kompetentes Team zusammengestellt wird, mag sich das ändern.

Außenpolitik wird wahrscheinlich, entgegen den Wahlkampfreden, eine viel weniger wichtige Rolle in der künftigen Regierung einnehmen. Viele der Wahlversprechen, wie die Überarbeitung der Verteidigungsabkommen mit Japan und Südkorea, können schlicht und einfach nicht erfüllt werden. Damals hat sich das gut angehört. Israel hofft, dass die neue Regierung einen stärkeren jüdischen Staat unterstützen wird. Die politische Realität allerdings wird vermutlich so aussehen, dass dieser Traum platzt und die jüdischen Wähler innerhalb der Vereinigten Staaten enttäuscht sein werden. Trotzdem wurde Herr Trump gewählt und die nächste Wahl ist gefühlt eine Ewigkeit entfernt.

Was bedeutet das alles für Investoren? Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die US-amerikanische Industrie, besonders die vielen modernen Technologie- und Pharmaunternehmen, gut entwickelt. Wahrscheinlich wird diesen Unternehmen untersagt, an chinesische Investoren verkauft zu werden, aber ihre Geschäfte werden trotzdem florieren.

Die Zinssätze waren ungeachtet des Wahlergebnisses am Steigen, die Anleihemärkte werden vermutlich einen Trend in Richtung höhere Inflation mit höheren Erträgen verzeichnen und neue Probleme werden preislich wahrscheinlich weniger aggressiv abgestraft als in den vergangenen Monaten.

Jetzt ist es an der Zeit, US-amerikanische Aktien sehr genau unter die Lupe zu nehmen, Unternehmen werden in absehbarer Zukunft florieren und es gibt einige sehr gute Unternehmen, die disziplinierte Analysten in Betracht ziehen sollten.

Ein mit Bedacht zusammengestelltes gemischtes Portfolio aus US-amerikanischen Vermögenswerten wird ein gutes Ertragspotenzial haben – ohne die nachteiligen Schwankungen reiner Aktien. Jetzt, wo die Unsicherheit ein Ende hat, sollten Anleger zumindest in Betracht ziehen, ihre Portfolios insofern zu diversifizieren, dass sie nicht ausschließlich europäische Aktien enthalten, und die US-amerikanischen Aktienmärkte (besonders Large- und Mid-Cap-Fonds) mit wachsamem Auge verfolgen, um die Diversität ihrer Portfolios zu vergrößern.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.

Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.

(Townsend@insure-invest.de)

 

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

BREXIT meine Reaktion

Brexit: Reaktion auf den unerwarteten Ausgang des Referendums am 24. Juni 2016 im Vereinigten Königreich

Die Fremdenfeindlichkeit der älteren Mitglieder der britischen Bevölkerung hat sich durchgesetzt. Es waren einfach nicht genügend gebildete jüngere Wähler da, um sich gegen diese geballte Ignoranz zu behaupten.

Das Vereinigte Königreich hat mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt, wobei eine Abneigung gegen Brüssels Bürokraten im Allgemeinen und Jean-Claude Juncker im Besonderen angeführt wird, außerdem die europäische Ineffizienz, weil man offensichtlich unfähig sei, Entscheidungen zu treffen, die südeuropäische Korruption und die Einwanderung (obwohl nicht aus Nordafrika, sondern vielmehr aus Osteuropa). Das Ergebnis des britischen Referendums war nicht eindeutig, aber angesichts des im Vereinigten Königreich geltenden Mehrheitswahlrechts, reichte es aus, um eine Entscheidung herbeizuführen. Die Clowns, die die „Leave“-Kampagne angeführt haben, zermartern sich offensichtlich jetzt den Kopf, wie es weitergehen soll, da sie nicht weiter als bis zum Referendum gedacht haben und vielleicht überhaupt nicht damit gerechnet haben, zu gewinnen; inzwischen scheinen sie in Deckung gegangen zu sein. Es gibt Stimmen, die den Exit aus dem Brexit verlangen.

Die Investment- und Währungsmärkte haben, wie erwartet, sofort auf das Ergebnis reagiert, indem es eine ganze Reihe grausamer Ausreißer nach unten gab und in der Folge das Pfund im Vergleich zum Euro stark gefallen ist und der Euro seinerseits im Vergleich zum US-Dollar und dem Yen große Einbußen verzeichnen musste. Die Aktienmärkte fielen stark und die institutionelle Flucht in Richtung Qualität führte zu zahlreichen Käufen von US-Dollar- und japanischen Regierungsanleihen.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Rest Europas auf kurze Sicht überhaupt beeinträchtigt wird und wahrscheinlich noch nicht einmal mittelfristig. Londons Position als globaler Finanzdrehpunkt könnte leiden, jedoch wohl hauptsächlich zu Gunsten von Dublin, wo die Finanzbelegschaft wenigstens keine andere Sprache lernen müsste. Die Hoffnung, dass Paris und Frankfurt davon profitieren könnten, wird wahrscheinlich zunichte gemacht werden. Die europäischen Regierungen verlangen einen schnellen Brexit. Dabei scheinen sie aber zu vergessen, dass es dann das erste Mal in der modernen europäischen Geschichte wäre, dass irgendeine Maßnahme schnell umgesetzt würde.

Was bedeutet das für den privaten Investor?

Es wird sich mindestens die nächsten zwei Jahre nicht viel ändern. Während die Investmentmärkte im Moment der Unsicherheit wegen vor Angst zittern, werden – nüchtern betrachtet – gute europäische Fondsmanager noch immer viele hervorragende Unternehmen finden, in die man investieren kann, sowohl auf dem europäischen Festland als auch im Vereinigten Königreich. Der Sektor, der am meisten leiden wird, sind die Banken, aber nur wenige Fondsmanager haben Anlagen in Bankaktien, und Bankemissionen können nur an Ertrag hinzugewinnen.

So mancher mag überrascht sein, aber es gibt eine große Welt außerhalb von Europa und dem Vereinigten Königreich.

Die US-Märkte werden jetzt in Portfolios von Anlegern eine größere Rolle spielen, sowohl in Form von US-Aktien als auch Darlehensfonds. Gute Fondsmanager werden viele Möglichkeiten finden, mithilfe von seriösen Unternehmen Gewinne zu machen. Die Kunst wird sein, diese guten, ja fürwahr hervorragenden, Fondsmanager zu finden.

Die Energiemärkte sind wieder einmal in Mode, mit neuer Disziplin im Bereich der produzierenden Unternehmen. Im selben Zug sehen aufsteigende Märkte, die aufgrund ihrer eigenen politischen Probleme unattraktiv geworden waren, jetzt teilweise wieder profitabler aus. Manche Märkte, wie Russland, bleiben uninteressant und mit hohem Risiko behaftet, aber China ist, wie immer, eine Überlegung wert. Trotz der aktuellen Flucht in den Yen, sollten Anleger vorsichtig sein. Die Probleme, die durch Premierminister Abes Drei-Pfeile-Politik verursacht wurden, wo der dritte Pfeil sein Ziel verfehlt hat, bleiben bestehen und beeinträchtigen die Unternehmensprofitabilität.

Jetzt ist genau die richtige Zeit für Investitionen, während die Märkte unsicher und die Preise so wunderbar niedrig sind.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.
Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.
(Townsend@insure-invest.de)

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

Als die Welt etwas mehr in Ordnung war als jetzt

John Townsends Anlagemeinungen – Mitte Juni 2016

Darauf gibt es keine Antwort. Darauf wird es keine Antwort geben. Darauf hat es noch nie eine Antwort gegeben. Das ist die Antwort. Gertrude Stein, amerikanische Schriftstellerin 1874–1946

Die Panik, die die Aktienmärkte Ende 2015 ergriff, erreichte ihren Tiefpunkt am 11. Februar 2016. Keiner nahm Notiz davon, weil auf den Märkten die Angst noch immer so greifbar war, dass sie sowieso noch gelähmt waren. Die Panik entbehrte jeder Logik – es gab einfach eine Reihe scheinbar außergewöhnlicher Ereignisse, die ihren Teil dazu beitrugen, wie der niedrige Ölpreis (der eigentlich positiv zu sehen war), Chinas abflauende Wirtschaft, Terroranschläge, die EU-Flüchtlingskrise, die Unruhen in der Ukraine, die Tatsache, dass sich in Syrien plötzlich de facto Sunniten und Shiiten bekriegen und die sinkenden Beschäftigungszahlen in den USA. Der MSCI in Euro fiel um 12 %, der DAX um ungefähr 16 %. Die Griesgrame, die früher vielleicht geraten haben, dass die Märkte einbrechen werden, gelten jetzt als Profi-Propheten. Ich bin nicht der Meinung, dass die Märkte sich im Abschwung befinden, sondern dass sie empfindlich auf Schwankungen reagieren, insbesondere weil den niedriger werdenden Preisen keine wirkliche Logik zugrunde lag. Sie waren fast ausschließlich das Ergebnis von Emotionen und Angst. Außerdem darf man die nationalen Konjunkturen nicht mit Aktienmärkten und gut verwalteten Fonds durcheinanderbringen. Ein guter Fondsmanager findet auch bei einer etwas prekären Konjunkturlage gute Möglichkeiten.

China ließ seine Währung, den Renminbi Yuan (RMBY), letztes Jahr floaten. Zur gleichen Zeit verursachte die Entscheidung des chinesischen Zentralkommittees, die chinesische Wirtschaft von einer Wirtschaft, die von Investitionen in die Infrastruktur lebt, in eine Wirtschaft, deren Motor die Verbrauchernachfrage ist, zu ändern, unweigerlich eine Veränderung der Wirtschaftswachstumsrate. Aber da die chinesischen Wachstumszahlen sowieso zum Großteil künstlich waren, hätte der Effekt minimal sein und darauf hoffen lassen sollen, dass die Welt außerhalb Chinas eines Tages endlich mal echte Zahlen zu sehen bekommt. Es steht außer Frage, dass die chinesische Wirtschaft noch immer sehr groß ist und weiter wächst. Die Nachfrage nach Verbrauchsgütern aus dem In- wie auch Ausland steigt. Ein schwächerer RMBY verteuert außerdem Importe, was das Wachstum von inländischen Zulieferern begünstigt.

Europa taumelt von einer Krise in die nächste. Die Möglichkeit, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt (der sogenannte Brexit) hat für Unruhe gesorgt – und tut es noch. Wieder sind es die Experten und Meinungsforscher, die die größte Freude daran haben, Vorhersagen bezüglich des Brexit zu machen. Manche dafür, manche dagegen. Die britische Regierung, deren herrschende konservative Partei tief gespalten ist, trägt nicht gerade zu einer Verbesserung der Situation bei. Die in der Opposition befindliche Labour-Partei ist zwar theoretisch für einen Verbleib in der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, aber unter ihrer neuen und unfähigen Führung (Vorgabe einer konstanten Linie? Fehlanzeige!) orientierungslos. Buchmacher und Wettbüros sind (mit knapper Mehrheit) dafür, dass Großbritannien in der EU bleibt, aber am 23. Juni, dem Tag der Entscheidung, werden die Expertenmeinungen der Realität angepasst werden müssen. Es sind die älteren Generationen, die von ihren Sesseln aus den Brexit verlangen; die jüngere Generation ist viel pro-europäischer eingestellt und wird von Großbritanniens Verbleib in der EU am meisten profitieren, aber viele junge Menschen sind entweder noch nicht stimmberechtigt oder gehen aus unbekannten Gründen nicht zur Wahl. In der Zwischenzeit werden die Investmentmärkte weiterhin schwanken, aber nach der Wahl werden die Märkte sowohl im Vereinigten Königreich wie auch in einem stabileren Europa Möglichkeiten für Investments bieten.

Die EZB-Maßnahmen haben dazu geführt, dass Zinssätze und Erträge aus Anleihen in noch nie dagewesene Tiefen gestürzt sind. Deutsche Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sind jetzt sehr begehrt, trotz der Tatsache, dass die Erträge gerade stetig im negativen Bereich liegen. Argumentiert wird damit, dass die Käufer der Anleihen sowieso nicht erwarten, die Anleihen bis zur Fälligkeit zu behalten, sondern nur einen sicheren Hafen brauchen, bis die allgegenwärtige Unsicherheit obsiegt. Anleihenfondsmanager nehmen jetzt höhere Risiken in Kauf, um höhere Erträge zu erzielen, arbeiten aber immer noch innerhalb des Investment-Grade-Bereichs BBB. Durch Investitionen in Unternehmensanleihen, von denen viele in jedem Fall höher bewertet sind als so manche europäische Regierung, und die Auswahl verschiedener Fälligkeiten innerhalb ihrer Portfolios können die Fondsmanager die Stabilität ihrer Erträge absichern.

In den USA hat die US-Notenbank begonnen, ihre Zinssätze zu heben. Zunächst war das nur eine symbolische Geste, lediglich eine signalisierte Absicht, und es kommt sicher noch mehr. Europa ist unweigerlich ein bisschen hinten dran im Vergleich zu den USA, indem es weiterhin sein Aufkaufprogramm von Investment-Grade-Anleihen von europäischen Banken ausweitet. Es scheint, dass hauptsächlich die Banken (und folglich die Regierungen) der schwächeren Länder in Südeuropa von den Liquiditätsmaßnahmen der EZB profitieren. Die nordeuropäischen Banken, auch wenn es ab und zu Ausbrecher gibt, brauchen diesen Stimulus nicht, noch brauchen ihn die nordeuropäischen Regierungen.

Die unheimlich niedrigen Zinssätze haben einige Anleger dazu ermutigt, in Häuser zu investieren, nicht als eigenen Wohnraum, sondern um sie als Geldanlage zu vermieten. Aber Vorsicht! Selbst Häuser in vernünftigem Zustand außerhalb der größten Städte können nicht – beim besten Willen nicht – einen Ertrag erbringen, der vergleichbar ist mit Erträgen auf den Märkten, selbst wenn sie wie bei den zehnjährigen Regierungsanleihen negativ sind. Man muss die Kosten für den Erwerb berücksichtigen (ca. 10 % des Einkaufspreises), die Tatsache, dass die Preise in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nicht bemerkenswert steigen werden, die Tatsache, dass alle Gebäude auf Kosten des jeweiligen Eigentümers in Stand gehalten werden müssen, und auch, dass es unweigerlich Zeiten geben wird, in denen die Immobilie leer steht. Diese Faktoren schmälern die Erträge aus vermieteten Immobilien so sehr, dass ein sorgfältig ausgeglichenes Fondsportfolio einen viel höheren Ertrag bringt.

Wieder einmal wird rege über Gold diskutiert. Der Marktzusammenbruch der vergangenen Jahre hat zu neuer Disziplin geführt, wodurch unprofitable Minen und auch Minenunternehmen geschlossen wurden sowie weniger schlecht durchdachte Investitionen in neue Minen stattfinden. Eine gewisse, aber kleine Menge physischen Goldes – in veräußerbarer Form – könnte man als Absicherung gegen Katastrophen in Betracht ziehen, solange es irgendwo aufbewahrt wird, wo es einerseits vor Diebstahl sicher ist, aber andererseits Investoren darauf zugreifen können, wenn es zu einer echten Krise kommt. Banken als Aufbewahrungsort sind nicht ideal, weil anzunehmen ist, dass sie gut verschlossen sind, wenn es wirklich zur Katastrophe kommt.

Anleger sollten in erster Linie auf ein breitgefächertes Portfolio achten. Es gibt viele Fondsmanager, die geschickt vernünftige Aktienanlagen auftun, aber diese Investments sollten mit gut verwalteten Anleihefonds ausgeglichen werden. Anleger sollten außerdem Mixed-Strategy-Fonds in Erwägung ziehen, die die Aktien- und Anleihemärkte sowie Absolute-Return-Fonds umfassen, wo der Ertrag nicht notwendigerweise mit den Marktbewegungen zusammenhängt.

Seit die Märkte so schwanken, sind viele neue Fonds und Strategien aus dem Boden geschossen. Diese neuen Produkte sind nicht alle so gut durchdacht, dass sie es wert sind, in Erwägung gezogen zu werden – und viele werden nicht überleben. Wenn man Fonds für ein gut diversifiziertes Portfolio auswählt, sollte man sich daher nur von Fondsmanagern beraten lassen, die nachweisen können, dass sie seit mindestens drei Jahren erfolgreich Risiken managen, und zwar auch in schlechten Marktzeiten.

Es wird viel Wind um die bei einem Fonds anfallenden Kosten gemacht (die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio) oder TER) und der Tatsache, dass Fondsmanager die Frechheit besitzen könnten, sich selbst zu viel zu bezahlen, manchmal einschließlich Erfolgshonoraren. Das ist Unsinn. Fonds sollten ausschließlich auf Grundlage der Netto-Erträge für Investoren ausgewählt werden, über eine längere Zeit im Vergleich zu den Konkurrenten und der Fähigkeit des Managers mit Risiken umzugehen. Ein erfolgreicher Fondsmanager hat sich seinen Anteil redlich verdient, solange der Investor Nutzen aus dessen Arbeit zieht. Fonds, die in Bezug auf Ertrag und Risiko aus dem oberen Fünftel ihrer Wettbewerbergruppe herausfallen, sollten sowieso nicht als Investment ausgewählt werden, und falls sie Teil des Portfolios sind, sollte man über deren Austausch nachdenken.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.
Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.
(Townsend@insure-invest.de)

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

Die chinesische Grippe kann ansteckend sein

Hört auf, China die Schuld zu geben; wir haben es den Chinesen schließlich vorgemacht. – Tom Galey, Professor der Wirtschaftswissenschaften

Die chinesische Grippe kann ansteckend sein

An den Aktienmärkten spielt oft die Marktstimmung eine genauso große Rolle wie die Logik. Die Stimmung dort in den letzten Tagen war panisch – oder zumindest nahe daran. Das hat kaum oder gar nichts mit Griechenland oder der bevorstehenden Zinssatzerhöhung der US-Notenbank zu tun, sondern es ist eher so, dass die chinesische Regierung Emotionen ausgelöst hat, die vollkommen unerwartet und unbeabsichtigt waren.

Die chinesische Zentralbank hat – ermutigt durch den internationalen Währungsfonds und somit der US-Regierung – begonnen, die chinesische Währung, den Renmimbi Yuan bzw. RMBY frei floaten zu lassen. Das bedeutete unweigerlich, dass der RMBY-Wert zunächst gegenüber anderen internationalen Währungen fiel; das Ergebnis ist eine große Angst unter den Anlegern. Die Chinesen möchten, dass der RMBY eine Reservewährung wird, wie der US-Dollar, der Schweizer Franken und (teilweise) der Euro. Dieses Streben hat meiner Meinung nach mehr mit Prestige als Logik zu tun.

Gleichzeitig verzeichneten die Aktien, die auf den chinesischen Inlandsaktienmärkten in Shanghai und Shenzhen gehandelt werden (die „A“-Aktien), große Kurseinbrüche. Inländische chinesische Investoren – die einzigen, die in diese Aktien investieren durften – hatten Aktien häufig mit Margins gekauft, bei denen der Restbetrag des Kaufpreises als Darlehen aufgenommen wurde. In einem aufsteigenden Markt kann das positiv sein, bei absteigenden Märkten dagegen verheerend. Die chinesische Zentralbank ist dazu übergegangen, die extravagante Verleihpraxis an ihre Inlandskunden zu verringern, war allerdings jetzt gezwungen die Zinssätze zu senken als Zeichen dafür, dass sie die Binnenwirtschaft unterstützt. Außerdem diente diese Aktion dazu, die Neuigkeit zu verbreiten, dass die chinesische Wirtschaft 2015 vermutlich „nur“ um ca. 6 % wachsen wird.

Auch so reduziertes Wachstum würde unter anderen Umständen als gut empfunden werden; aber der wackelige Markt, den die Veränderungen innerhalb Chinas nicht im Geringsten verstehen, hat kalte Füße bekommen.

Infolgedessen hat der internationale chinesische Aktienmarkt (die „H“-Aktien), deren Aktien in Hongkong gehandelt werden, Verluste erlitten, allzu oft durch panische Investoren aus Übersee, die den Unterschied zwischen den beiden Märkten nicht verstehen.

China entwickelt sich bewusst von einer Wirtschaft, die durch Investitionen in die Infrastruktur angetrieben wird, in eine Wirtschaft, deren Motor die Verbrauchernachfrage ist. Das ist nachvollziehbar und richtig, aber die Veränderung an sich wird, bevor sie abgeschlossen ist, zu einem anderen Wachstumsmuster der Wirtschaft führen.

Die Belastungen, die von China ausgehen, haben auch die internationalen Aktienmärkte beeinträchtigt. Es besteht die Angst, dass die Exporteure aus dem Westen und aus den aufsteigenden Märkten, die große Vertriebe in China aufgebaut haben, leiden werden, wie auch deren Zulieferer. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Realität mittel- oder langfristig gesehen genau gegenteilig aussieht, weil chinesische Verbraucher noch mehr Gelegenheit bekommen werden, selbst zu wählen, welche internationalen oder inländischen Waren sie kaufen. Das gilt im Großen und Ganzen auch für Energie, industrielle Produkte und Agrarrohstoffe. Im Klartext heißt das, dass die Chinesen weiterhin Importe tätigen werden müssen.

Außerdem ist es so, dass die Zinssätze in den meisten westlichen Ländern fast auf Null gefallen sind. Das ist für diejenigen, die sich Geld leihen, wunderbar und sie werden so viel billiges Geld leihen wie nur möglich; doch vergessen sie dabei, dass solch hohe Schulden schwer zurückzuzahlen sind, wenn die Zinssätze wieder steigen.

Die US-Notenbank hat verlauten lassen, dass sie die Zinssätze im September 2015 wieder ein klein wenig anheben will – unter dem Vorbehalt, dass es keine zu Verzögerungen führenden Katastrophen gibt. Das Augenmerk lag zunächst auf den US-amerikanischen Arbeitsmärkten, aber diese scheinen stabil genug zu sein. Die Frage ist nun, ob die Unruhe in den internationalen Aktienmärkten eine Verzögerung zur Folge haben könnte. Der Erfahrung nach nicht, aber das Ruder befindet sich in neuer Hand.

Die Aufmerksamkeit gilt nicht länger Griechenland, was schade ist, weil dort noch nichts geregelt ist und noch viel schiefgehen kann. Die Tsipras-Regierung hat abgedankt und zu Neuwahlen aufgerufen in dem Versuch, mehr Unterstützung im griechischen Parlament zu bekommen. Dreißig Parlamentsmitglieder des linken Flügels verließen prompt die Partei, um ihre eigene separate Bewegung zu bilden. Wozu das schlussendlich führt, steht in den Sternen. Ich bin noch immer der Meinung, dass Griechenland versuchen wird, eine Reduzierung seiner schrecklich hohen Schulden zu erreichen, indem es den Euro aufgibt und eine Reduzierung der Schulden fordert (durch einen Schuldenschnitt von 50 % oder mehr). Das ist reine Spekulation, aber ein anderer Ausweg ist schwer vorstellbar.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in die großen Aktienmärkte zu investieren, während die Kurse so künstlich niedrig gehalten werden. Vielleicht widerstrebt einem diese Aktion, sie ist aber nicht zwangsläufig über Gebühr riskant.

Die vergangene Leistung ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite. Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London (Townsend@insure-invest.de).

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

April – 2015

April – 2015

Natürlich sollte von allen Religionen das Christentum am allermeisten für Toleranz begeistern, aber bislang haben sich die Christen als die intolerantesten Menschen überhaupt erwiesen. – Voltaire

Im Jahr 2015 ist schon einiges von Bedeutung passiert. Die führenden Aktienmärkte konnten im ersten Quartal 2015 eine Wertsteigerung verzeichnen, mit der man in der Vergangenheit auf ein ganzes Jahr gesehen zufrieden gewesen wäre. Dafür gibt es viele reale, aber auch eingebildete Gründe.

Erstens die Tatsache, dass die Aktienmärkte 2014 schwächer als erwartet (oder notwendig) waren, bedeutete, dass einiges aufzuholen war. Das Pendel war zu weit ausgeschlagen und ist jetzt auf seinem Weg zurück. Die Frage ist nun: Wie weit geht es noch, bevor der aktuelle Schwung aufgebraucht ist und das Pendel zurückschwingt?

Zweitens sind die großen Zentralbanken der Situation bisher mit der Reduzierung offizieller Zinssätze auf Null oder nahezu Null begegnet. Die USA – die US-Notenbank jetzt mit neuem Management – hat beschlossen, dass die Zeit der Unterstützung vorbei ist, und hat nun das Ende der niedrigen Zinsraten angekündigt. Europa hat – und das ist nicht wirklich eine Überraschung – erst jetzt mit Anleihekäufen auf den Märkten begonnen, weil die Entscheidung sich aufgrund von Detailstreitigkeiten (wie wir das von den Europäern gewohnt sind) verzögert hat. Die rasche aber anhaltende Steigerung des US-Dollar-Werts gegenüber dem Euro ist plötzlich zu Ende. Daher ist es alles andere als ratsam, innerhalb eines Portfolios mit Währungswerten zu spekulieren. „Worldfirst“, ein britisches Unternehmen, das mit Devisen handelt, veröffentlichte eine interessante Statistik, die besagt, dass der Betrag, den der Apple-Konzern im letzten Quartal 2014 aufgrund von Währungswertfestsetzungen verloren hat, den Gesamtwert von Google überstieg.

Drittens gab es – zumindest vorübergehend – kein Inflationsrisiko; das führte bei den Investoren zu einer gewissen Bequemlichkeit. Aber nun kommt das Risiko in Form von zu viel Liquidität zurück, die vom Markt nicht ausgeschöpft wird.

Viertens hat sich der Rohölpreis seit Beginn des Jahres halbiert. Das kommt den Energiekonsumenten unter den Ländern zugute, aber für die kleineren Energieproduzenten ist das ein Schlag ins Gesicht.

Noch ein interessanter Punkt (Quelle: von der Fondsgesellschaft M&G veröffentlichte Zahlen) ist, dass die Verbraucher bei der Analyse der europäischen Inflationszahlen die Inflation über die letzten 10 Jahre rational so einschätzen, dass sie – nach ihrem Gefühl – höher war als die offiziellen Zahlen annehmen lassen. Preise von notwendigen Käufen, wie Lebensmitteln, Elektrizität, Transport und Wasser, sind in dieser Zeit stark gestiegen, während die Preise von nicht überlebensnotwendigen Dingen wie Handys, Haushaltsgeräten und Fernsehgeräten gefallen sind. Daraus folgt, dass die offizielle Reduzierung der Inflationsraten und Energiekosten möglicherweise nicht der Wachstumsmotor ist, auf den die Presse wartet.

Russland, oder das neue Machtzentrum im Sowjet-Stil in Moskau, reagiert auf niedrige Ölpreise weniger empfindlich als die Presse andeutet, auch wenn das Bargeld, das aus Öl- und Gaspreisen ins Land fließt, nun extrem abgenommen hat. Abgesehen davon hat Russland nur sehr wenige unabhängige Unternehmen und die Risiken des russischen Marktes sind – meiner Meinung nach – unannehmbar hoch. Die Energiepreise werden aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange so niedrig bleiben, obwohl unklar ist, wo sie sich einpendeln werden. Vielleicht hat es auch sein Gutes, dass sich die Ölreserven der Briten in der Nordsee dem Ende zuneigen.

Noch heute zeigt die derzeitige russische Flotte in der Bucht von Sevastopol auf der Krim Anzeichen des Zerfalls. Die Schiffe stammen aus der Sowjet-Zeit und viele wären in jeder anderen Marine reif für den Schrotthaufen. Aber der Schein kann täuschen. Die Flotte, ihre Basis und die dazugehörige ausgedehnte militärische Infrastruktur sind für das Militär des russischen Präsidenten Vladimier Putin und die geopolitischen Bestrebungen essenziell und daher mit die Hauptgründe dafür, dass der Kreml sich die Krim unter den Nagel gerissen hat.

Außerdem wird die Flotte bald mit Schiffen im Wert von Milliarden von Dollar neu bestückt. Der IHS-Verlag „Jane’s Navy International“ berichtet, dass die Lieferung von sechs neuen U-Booten und sechs neuen Fregatten in naher Zukunft geplant ist. Russland scheint sie sich leisten zu können.

Nun zum letzten Punkt. Die griechischen Wahlen haben eine linksgerichtete Partei ins Spiel gebracht, die mit dem Versprechen warb, das Rettungspaket neu zu verhandeln. Dieses hat in den letzten zwei Jahren dem Land enorme Unannehmlichkeiten bereitet. Es ist keine Seltenheit, dass nach der Machtergreifung einer Partei die Parteiversprechen in Vergessenheit geraten. Ich gehe davon aus, dass die griechischen Forderungen verwässert werden, bevor der Rest von Europa das Land zurück zur Drachme und in die wirtschaftliche Isolation schickt.

In der Tat wäre solch eine Isolation vielleicht nicht so schlecht, wenn nicht die Angst kursieren würde, dass Italien und Spanien plötzlich ebenfalls ihre wirtschaftliche Position innerhalb der Eurozone neu verhandeln wollen. Außerdem ist Griechenland wirtschaftlich recht unbedeutend und die Aufregung der Presse gibt ihm mehr Gewicht als es in Wahrheit verdient.

Was bedeutet das für Anleger? Niedrige oder negative Zinsraten und Inflation bedeuten, dass Investitionen in Anleihen oder die Verwahrung von Geld in der Form von Einlagen negative Erträge zur Folge hat. Es gibt keine vernünftige Alternative zur Anlage in Aktien; dies allerdings nur mit Fondsmanagern, die sich über mehrere Jahre bewährt haben. Die Geldflut, die in die Anlagemärkte fließt, hat unweigerlich zu vielen betrügerischen Machenschaften geführt. Anleger sollten sich nicht von Werbeanzeigen mit Stars täuschen lassen, die – scheinbar – einzig und allein dazu gut sind, ihre Gage von PR-Agenturen einzustreichen.

Für diejenigen, deren Nerven für Aktien allein nicht stark genug sind, gibt es viele Mischfonds, die unterteilt werden können in defensiv, ausgewogen und dynamisch. Ich betone noch einmal, dass einige dieser Fonds über viele Jahre von denselben fähigen Managern verwaltet wurden und in einem gut diversifizierten und ausgeglichenen Portfolio durchaus eine Überlegung wert sind.

Keine Angst vor den Märkten! Sie bieten gerade jetzt Möglichkeiten, die zehn Jahre lang nicht da waren. Nun gilt es, diese Möglichkeiten am Schopf zu packen.

Schlussfolgerungen:

1. Der Anstieg der Aktienmarktpreise ist wahrscheinlich noch nicht vorüber und es gibt für diejenigen, die vor diesen Märkten nicht zurückschrecken, noch immer profitable Möglichkeiten.

2. Währungsbewegungen, ob gegenüber dem US-Dollar oder jeglicher anderer bedeutender (oder unbedeutender) Währung, machen solch ein Spiel gefährlich. Sollte ein Anleger es nicht explizit darauf abgesehen haben, in solchen Märkten zu spekulieren, sollte um solche Investitionen ein Bogen gemacht werden.

3. Investieren Sie immer mithilfe einer bunten Gruppe aus Fondsmanagern, von denen jeder seine eigenen, bewährten Strategien hat. Anleger sollten sichergehen, dass sich ihre Berater der Risiken bewusst sind, die sie vorschlagen einzugehen, und dass sie bestrebt sind, diese bestmöglich zu einzudämmen.

Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.
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Aus dem Englischen von Magdalena Adam