Anlagemeinungen Dezember 2017

„Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.“ Groucho Marx

Präsident Trump hat endlich die erste Maßnahme seiner Präsidentschaft auf den Weg gebracht, das Steuerreformgesetz. In seiner Welt der Superlative handelt es sich dabei selbstredend um die größte und beste Steuersenkung schlechthin. Die Wirklichkeit sieht anders aus; es hat andere größere Steuersenkungen gegeben, aber das ist jetzt auch egal. Die aktuelle Steuerkürzung, die auf geliehenem Geld basiert, ist gefährlich und ein Beweis dafür, dass weder der Präsident noch seine ihn umgebenden Kriecher Ahnung von der wirtschaftlichen Realität haben. Die neue Maßnahme wird als Weihnachtsgeschenk für alle Amerikaner bezeichnet; vielleicht sollte noch etwas in Klammern hinzugefügt werden, und zwar “Amerikaner wie Herr Trump”. Bedauerlicherweise haben die meisten Mittelschicht-Amerikaner keine Ahnung, ob sie 2018 besser wegkommen werden, da die Kürzungen ihrer Steuerabgaben alles andere als transparent sind. Die anderen Erfolge von Herrn Trump lagen darin, grundsätzlich alles rückgängig zu machen, was mit dem Namen Obama verbunden ist, gleichgültig ob es den Bürgern der Vereinigten Staaten zugute kam oder nicht. Wir müssen uns ständig daran erinnern, dass er der gesetzlich gewählte Präsident des Landes ist, und bis sich das ändert, ist das der Preis, den wir für die Demokratie bezahlen müssen. Der Einfluss Amerikas auf globaler Ebene hat sowohl im wirtschaftlichen wie auch im diplomatischen Bereich schwer gelitten.

Für Anleger war 2017 ein profitables Jahr, wenn auch kaum vorhersehbar und mit sehr hohem Schwankungsgrad. Die niedrigen, eigentlich nahezu bei Null befindlichen Zinssätze in den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa haben Aktiengesellschaften dazu verleitet, sich und jegliche Erträge ihrer Investitionen durch Kredite zu finanzieren. Solch eine Nachfrage führt bei den Investoren dazu, dass sie bei der Qualität viel größere Abstriche machen als früher, was wiederum zu einer Reihe irrationaler Finanzblasen (besonders mit Ramschanleihen und ertragsstarken Anleihen) führt. Die vielleicht offensichtlichste Blasen-Investition ist Bitcoin, dessen Preis von 1.000 US-Dollar im Januar auf etwa 19.000 US-Dollar im November stieg und jetzt bei ca. 11.000 US-Dollar liegt. Dieser massive Preisanstieg des Bitcoin ist seltsam, da es sich beim Bitcoin-Markt um einen gänzlich unregulierten Markt ohne Substanz und ohne Aufsichtsorgan, das darauf achtet, dass kein Missbrauch betrieben wird, handelt. Das erinnert an die Londoner Südseeblase oder den Amsterdamer Tulpen- und Blumenzwiebel-Boom. Ursprünglich war der Bitcoin als alternative Währung gedacht, was in der Panik aber untergegangen ist. Die wichtigsten Bitcoin-Produzenten (genannt “Miner”, zu deutsch: “Bergarbeiter”) sitzen in Russland und der Ukraine. Bei der Produktion von Bitcoins handelt es sich um ein teures und hochgradig technisches System. Kontrolle gibt es trotz vieler Bemühungen keine. Es gibt in den USA jetzt einen neuen Terminmarkt für Bitcoins, was in der Vergangenheit in der Regel der Vorbote für Marktkatastrophen war. Die Investoren beglückwünschen sich im Moment vielleicht gerade gegenseitig zu den hohen Preisen ihrer Bitcoins, aber wenn der Markt schwächer wird, werden sie keine Käufer dafür finden, so dass ihre Investition rasch wertlos wird. Die älteren Semester unter Ihnen erinnern sich sicher noch an die Dotcom-Zeit. Der einzig richtige Ratschlag ist wirklich, die Finger davon zu lassen, außer man legt es darauf an, sein Geld in Märkten anzulegen, die riskanter sind als chinesische Pferderennen.

Andere seltsame Bereiche sind ETFs. Darüber habe ich schon geschrieben. Der Markt für börsennotierte Fonds (engl.: exchange traded funds) begann, den Kapitalanlegern zu erlauben, nach Belieben Aktieninvestitionen schnell zu erhöhen oder zu verkaufen. Seither ist der Markt explodiert und sogar Privatanleger wurden in Produkte hineingezogen, die sie nicht verstehen und auch nicht verstehen können und von denen sie vage vernommen haben, dass wenig Kosten auf sie zukommen werden. In Wirklichkeit hinken ETFs den Märkten, denen sie eigentlich folgen sollten, hinterher und da ihre Investitionen im Grunde nicht zielgerichtet sind, verfügen sie weder über eine Unternehmensanalyse oder -führung, noch über einen erfahrenen Manager, der eine Risikoverteilung vornimmt. Dieser Markt, auch wenn er nicht ganz so schlecht ist wie der Bitcoin-Markt, ist ein Himmelfahrtskommando für private Investoren, wenn sie sich nicht gut beraten lassen.

Wir können die Blaseninvestitionen im Technologie-Sektor sehen. Unternehmen wie Tesla stellen vielleicht sehr interessante Produkte her, aber zu einem Preis, der viel höher ist, als der, zu dem sie ihre Autos verkaufen können. Gerade haben sie wieder einen Rekordverlust bekanntgegeben und eingestanden, dass sie mit der Produktion ordentlich hinterherhinken. Dabei handelt es sich noch immer um ein gutes Unternehmen im Vergleich zu anderen, die gerade großen Anklang bei den Anlegern finden. Tatsächlich gibt es gute und profitable Technologie-Unternehmen im FANG-Sektor (FANG = Facebook, Amazon, Netflix und Google), aber es gibt auch eine ganze Menge Unrat, welcher seine Anleger recht sicher im Regen stehen lässt, sobald die Begeisterung nachlässt.

Die Zinssätze weltweit werden wohl nicht mehr viel weiter fallen. Das Ende des Quantitative-Easing-Programms (QE-Programm) wird in den Vereinigten Staaten und Europa spürbar. Die amerikanischen Zinssätze haben etwas zu steigen begonnen und das QE-Programm wird langsam zurückgefahren, aber die amerikanische Unternehmensprofitabilität und -effizienz sollte das in ihrer aktuellen Form gut wegstecken können, so dass nicht davon auszugehen ist, dass die Aktienpreise davon beeinträchtigt werden. In Europa hat der Chef der Europäischen Zentralbank Herr Draghi allerdings ein Problem. Er weiß, dass das QE-Programm zurückgeschraubt werden muss, um die Bilanz der Zentralbank zu verringern, und dass die Zinssätze anfangen müssen zu steigen. Allerdings weiß Herr Draghi – als guter Italiener – auch, dass die leistungsschwache italienische Wirtschaft und die ineffizienten italienischen Banken in Kombination mit den massiven Staatsschulden keine höheren Zinssätze verkraften können. Diese müssen also so gut wie möglich niedrig gehalten werden. Jedoch sieht es nicht danach aus, dass Italien effizienter oder disziplinierter wird und seine Schulden zurückzahlt, so dass in naher Zukunft die nächste Krise bereits vorprogrammiert ist.

Der Anstieg an den Aktienmärkten basiert hauptsächlich auf der Tatsache, dass die meisten dieser Märkte vor zehn Jahren starke Rückgänge sehen ließen. Die meisten gewinnbringenden Unternehmen blieben profitabel und bei den gegenwärtig künstlich niedrigen Zinssätzen warten die Investoren vergeblich auf positive Erträge.

Die amerikanischen Aktienmärkte sind im Moment stark, da sie die notwendigen Schritte zur Verbesserung ihrer Effizienz unternommen haben. Die Trump-Maßnahmen zur Steuerminderung haben natürlich ihren Teil dazu beigetragen, aber diese wurden im Allgemeinen abgezogen. Der amerikanische Technologie-Sektor boomt und der Hausbau hat erneut das Vertrauen dahingehend gestärkt, dass mit einem Lohnzuwachs in allen Bereichen von den niedrigeren bis zu den höheren Einkommen zu rechnen ist. Dazu kommt, dass amerikanische Aktien schon immer an sich hoch im Kurs standen verglichen mit Aktien anderswo auf der Welt; ihren aktuellen Niveaus sollte nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden, besonders da viele amerikanische Rentenfonds und Institutionen ausschließlich in ihre heimischen Märkte investieren.

Europa boomt auch, besonders Nordeuropa. Hier kann man von einem Goldlöckchen-Zustand sprechen, in dem sich alles “gerade richtig” anfühlt, und viele Unternehmen sind profitabel und wachsen. Die Wirtschaftssysteme von Frankreich und Spanien verfügen auch über Anzeichen von Stärke, obwohl Südosteuropa noch immer deutlich von der Großzügigkeit seiner nördlicheren Nachbarn abhängig ist. Solange Investoren sich auf Fondsmanager verlassen, die profitable Unternehmen aus den nordeuropäischen Staaten herauspicken können, ist Europa nach wie vor ein solider Platz für Investitionen.

Ein Jahrzehnt voller Anreize hat den asiatischen Märkten geholfen, schließlich ihren Schwung wiederzufinden, hat aber auch zu Spekulationen geführt. Japan hat jetzt begonnen, neues Vertrauen in sowohl die Computer- als auch die kleinen Unternehmenssektoren zu fassen, die ausländische Investoren nur zögerlich für sich genutzt haben. Das hat sich jetzt geändert, besonders weil genau diese ausländischen Anleger einen Gewinn aus dem Geld generieren müssen, das sich in ihrer Kontrolle befindet. Der japanische Markt sieht sehr vielversprechend aus. Indien entwickelt sich auch immer mehr zu einer profitablen Investition. Von den ursprünglichen BRIC-Ländern (BRIC = Brasilien, Russland, Indien und China) sehen Indien und China am besten aus, Indien vielleicht ein wenig besser als China. Von den anderen beiden sollte man besser die Finger lassen, bedenkt man wie gebeutelt sie von Korruption und versagender Unternehmensführung sind.

Manche Immobilienmärkte befinden sich mehr oder weniger im Aufschwung, die australischen Hauspreise sind auf sehr niedrige Zinssätze zurückzuführen, wobei im Laufe der letzten fünf Jahre Sydneys Hauspreise um fast 70 Prozent und Melbournes um 57 Prozent gestiegen sind. Es gibt alle Anzeichen für eine Blase, die spätestens dann platzt, wenn die Zinssätze zu steigen beginnen und die Nachfrage durch chinesische Anleger wegfällt. Das Gleiche gilt für die Immobilienmärkte in Hongkong, wo die Preise für Wohnungen seit 2008 um über 180 Prozent gestiegen sind. Die chinesische Zentralbank geht resolut gegen übermäßige Kreditvergabe durch Banken aus der zweiten Reihe vor und die Fähigkeit der normalen chinesischen Investoren, in der Monopolwelt von Hongkong mitzumischen, wird drastisch verringert, etwas, das noch verschlimmert wird, wenn die US-Dollar-Zinssätze wieder steigen.

Der fast verzweifelte Kampf, Erlöse aus Investitionen zu erzielen, hat dazu geführt, dass viele Banken, Institutionen und Fonds höhere Risiken eingegangen sind und in Schulden von Unternehmen und Ländern investiert haben, die sie andernfalls niemals in Betracht gezogen hätten. Reichlich Liquidität ist die einzige Antwort; dieser Meinung sind nicht nur die traditionellen Märkte, sondern auch der chinesische Finanzsektor. Vernünftige Kreditvergabe und wahrscheinlich wohlüberlegte Reserve-Positionen werden ignoriert, so dass die Anleger ihre Fondsmanager wieder genau beobachten müssen, um zu sehen, welche von ihnen risikoarme Strategien verfolgen und welche lediglich auf Erträge auf Kosten von Qualität aus sind. Es sollte erwähnt werden, dass die Zunahme an ertragsstarken Anleihen (in den 1980ern als Schrottanleihen bekannt) recht wahrscheinlich zu den ersten Opfern eines neuen Realismus gehören wird.

Der Markt für Multi-Vermögenswert-Investitionen hat begonnen, sich zu bewähren, besonders zu einer Zeit, in der Aktienschwankungen und dadurch die enthaltenen Risiken gestiegen sind. Die zunehmende Inflation und die steigenden Zinssätze, wenngleich nur langsam steigend, machen es für Investoren notwendig, neue Möglichkeiten zur Diversifikation aufzutun. Fonds, die in Aktien investieren, aber auch in Schulden mit festem oder schwankendem Zinssatz, Rohstoffe und Währungen, gehören alle in diese Kategorie, solange Fondsmanager in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie mit solchen Strategien umgehen können. Manche Ansätze, besonders solche, die nicht transparent sind, haben bedauerlicherweise komplett versagt – und genau deshalb ist es so wichtig, seinen Fondsmanager genau unter die Lupe zu nehmen.

2018 wird es in Deutschland Steueränderungen geben, die sich ein klein wenig auf Privatanleger auswirken werden, aber welche zusammen mit den neuen MiFID-II-Regelungen die Menge und Klarheit der Informationen, die von Zwischenhändlern und Fondsmanagern herausgegeben werden müssen, steigern werden. Das ist nichts, was einem Sorgen machen müsste, und wird hoffentlich die Gefahren von Fehl-Verkäufen an unguten Investitionen etwas abmildern. Die Tage von Fehl-Verkäufen an die alten und doofen (‘A&D’) Kunden durch deutsche Banken im Besonderen sind glücklicherweise gezählt.

Die globalen Aktienmärkte bergen noch immer ordentlich Potential, solange Investitionen vorsichtig und mit der angebrachten Bedacht und Analyse erfolgen. Diese Märkte werden zunehmend Schwankungen unterliegen, da die Institutionen nervös werden. Man kann einen plötzlichen Atomkrieg oder eine andere heftige Unstimmigkeit, zum Beispiel zwischen den USA und Nordkorea nicht aus der Rechnung herausnehmen, der unter den unerfahrenen “16-jährigen institutionellen Händlern” finanzielle Unstimmigkeiten hervorrufen würde, aber Krisen bei Bitcoin, Blockchain und den Technologie-Aktien werden eher nicht für einen folgenschweren Überraschungsmoment sorgen und eine totale Panik wie in 2007/2008 auslösen. Es zahlt sich aus, achtsam und vorsichtig zu sein.

Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.

Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.

(Townsend@insure-invest.de)

 Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

John Townsend’s Anlagemeinungen Juni 2017

Henry Ford hatte recht. Wenn eine Volkswirtschaft florieren soll, müssen die Arbeiter in der Lage sein, die Produkte, die sie produziert haben, zu kaufen. Das gilt sowohl für globale als auch nationale Volkswirtschaften. – John Sweeney

 

Trotz all der Geschehnisse auf der politischen Bühne ist gerade jetzt ein hervorragender Zeitpunkt, um in Aktien zu investieren. Die Finanzkrise ist 10 Jahre her und die Unternehmen werfen wieder Profit ab und investieren. Der internationale und inländische Handel läuft wieder und es gibt keinen Grund mehr – wirklich gar keinen – weiterhin in Märkte mit festverzinslichen Wertpapieren zu investieren oder sein Geld auf der Bank zu lassen, wo die Erträge negativ sind. Investitionen in Immobilien zum Vermieten, die sich in oder nahe großer Städte befinden, sind ungeheuer teuer geworden, unglaublich unflexibel und daher keine profitable Alternative mehr.

Der, der am Lautesten schreit, hat meist am Wenigsten zu sagen. Die Vereinigten Staaten von Amerika verlieren unter Präsident Trump rasch ihre Glaubwürdigkeit als Weltmacht. Die Russen, Chinesen und Saudi-Araber, die die Erfahrung gemacht hatten, dass man sich die Freundschaft und Aufmerksamkeit von Herrn Trump ausgesprochen erfolgreich durch Schmeichelei erwerben kann, stellten jedoch bald fest, dass der Nutzen aus solcher Schöntuerei nur sehr kurzlebig ist. Herr Trump scheint ohne Würde alt zu werden; die Geschichte der Herzkönigin aus Alice im Wunderland („Ab mit dem Kopf!“) oder des Kaisers neue Kleider von Hans Christian Anderson, wo die Höflinge zu viel Angst haben, dem Kaiser zu sagen, dass er nackt ist, passt hier gut. Und dann gibt da es noch die Tragödie von Julius Caesar (ein Stück von Shakespeare), wo der herrische und arrogante Caesar von seinen Höflingen ermordet wird. Jedes dieser Werke weist Parallelen mit dem aktuellen „Hofstaat“ von Trump auf. Die Auswirkungen davon auf die Außenwelt sind allerdings nur gering.

Herr Trumps Ankündigung, die Vereinigten Staaten von Amerika beabsichtigten aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, hat viel damit zu tun, dass diese Vereinbarung von seinem Vorgänger Obama verhandelt und unterzeichnet wurde. Es ergibt wirtschaftlich und sozial überhaupt keinen Sinn, aus dem Abkommen auszutreten; ganz im Gegenteil, dieser Schritt lässt zu, dass andere Länder die Lücke, die wirtschaftlich und führungstechnisch durch den US-amerikanischen Austritt entsteht, ausfüllen.

Der US-Präsident hat seine Wahl dem Populismus zu verdanken. Das Ergebnis ist enttäuschenderweise alles andere als populistisch; von den bisher vorgeschlagenen Maßnahmen profitiert ausschließlich die amerikanische Elite. Die nächste große Frage ist, wie die Wahlen in der Mitte seiner Amtszeit die Unterstützung für oder den Druck gegen diesen Präsidenten beeinflussen werden und ob die US-Politiker die Gelegenheit ergreifen und schon vorher auf einen Wechsel an der Spitze bestehen.

Innerhalb des mittelalterlichen Hofstaats des Präsidenten in Washington scheint es insofern Chaos zu geben, dass vom Präsidenten spontan per Twitter politische Aussagen getroffen werden, auch wenn diese den Aussagen und Anstrengungen seiner Minister genau widersprechen. Viele der höheren Regierungspositionen bleiben unbesetzt und es gibt zahlreiche Geschichten über Wutanfälle und Ausraster in den Führungsetagen. Die Politik wird nicht im Weißen Haus gemacht. Einzelne Mitglieder des Senats müssen einfach den richtigen Moment erwischen, um ihre Maßnahmen dem Präsidenten oder seinem Zirkel enger Berater zu präsentieren. Letztendlich passiert allerdings nur wenig oder gar nichts.

Präsident Trump hat in seiner Amtszeit noch keine einzige Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Sein Ziel scheint in erster Linie zu sein, die Maßnahmen seines Vorgängers Präsident Obama rückgängig zu machen. Dafür braucht er allerdings die Unterstützung der gesamten Republikanischen Partei – und die hat er schlichtweg nicht. Im Ausland scheint der Höhepunkt gewesen zu sein, als Donald Trump nach seiner Ankunft in Saudi-Arabien vom saudischen König eine große glänzende Medaille verliehen wurde. Anschließend wurde im Prinzip eine Vereinbarung für einen 10-jährigen Waffenvertrag im Wert von 110 Milliarden Dollar unterzeichnet, der gegenwärtig vom Ausschuss für ausländische Beziehungen des Senats blockiert wird, der seine Zustimmung verweigert.

Letztendlich zählt für Investoren nur die Tatsache, dass die US-Wirtschaft gut dasteht und die US-Unternehmen Profit abwerfen. Es hat circa 10 Jahre gedauert, bis die Industrie und der Bankensektor sich von der Marktpanik von 2007 bis 2009 erholt hatten.

Die Niederlage des sogenannten Islamischen Staats oder Daesh in Syrien und dem Irak hat wenig wirtschaftliche Auswirkung, aber es sind mehr Emotionen im Spiel. Im Jahr 2013 wurde in Mossul von Abu Bakr al-Baghdadi – das ist das Pseudonym von Ibrahim Awad Ibrahim al-Badri – ein Kalifat (oder Territorium unter einem islamischen Verwalter) ausgerufen, mit sich selbst als Kalif. Vor seiner endgültigen Niederlage befahl Al-Baghdadi den Daesh-Anhängern, ihre eigenen Kalifate bestehend aus ein, zwei oder drei Personen zu gründen, wo immer sie sich auf der Welt auch befänden. Diesen wurde der Befehl erteilt, Gesellschaft dort, wo sie sich befinden, zu zerstören. Als Waffe ist alles erlaubt, was zur Hand ist. Speziell erwähnt wurden Fahrzeuge, Bomben und Messer. Es werden nur sehr wenige junge Männer und Frauen dem Aufruf folgen, aber manche haben es schon getan und andere werden es noch tun, und die Sicherheitskräfte werden alle Hände voll zu tun haben, besondere Ziele zu überwachen; im Übrigen ist das Hauptziel, die westliche Gesellschaft empfindlich zu treffen.

Der Mythos der arabischen Bruderschaft in der Golfregion wird in Katar offensichtlich, wo das Land von seinen konservativen sunnitischen Nachbarn unter Führung von Saudi-Arabien isoliert und unter Druck gesetzt wird. Ziel ist es, Katar dazu zu zwingen, die Kommunikation mit dem schiitischen Iran abzubrechen und die Freiheit der mehr oder weniger unabhängigen Presse einzuschränken. Die Saudis wurden ermutigt durch die Rückendeckung, die ihnen, wie sie glauben, vom US-Präsidenten mit Unterstützung seines Schwiegersohnes Jared Kushner versprochen wurde, wie kurzlebig diese auch sein mag.

Auch in Europa bietet die Wirtschaft ein positives Bild. Trotz Brexit weisen viele europäische und britische Unternehmen eine erhöhte Profitabilität auf, expandieren und schütten sogar Dividenden aus, was noch besser ist, um die Nachfrage der Investoren nach Risikoaktiva mit positiven Erträgen zu befriedigen. Es gibt wieder wirtschaftliches Wachstum, wenn auch nur teilweise in Deutschland, und in Frankreich ist es unter dem neuen Präsidenten Macron zu erwarten. Unternehmerische Effizienz verbessert sich, wobei die Kosten gering gehalten werden. Das gegenteilige Extrem ist in Italien und Griechenland zu beobachten: Der Druck nach oben bei Gehaltskosten verstärkt die schlechte Konkurrenzposition der Länder zusätzlich. Des Weiteren sind die Bankensysteme von Italien und Spanien in einem sehr prekären Zustand. Diese schwierige Situation kann nur durch eine zweigeteilte europäische Wirtschaft mit zwei separaten Währungen gelöst werden. Außerdem sorgt die anstehende italienische Wahl für Unsicherheit, wo eine populistische und anti-europäische Partei an Stärke gewinnt und nicht ignoriert werden kann.

Im Vereinigten Königreich steht die gegenwärtig regierende konservative Partei nach einer sinnlosen und unglaublich schlecht durchgeführten vorgezogenen Parlamentswahl mit einer Minderheitsregierung da, die im Moment von einer kleinen nordirischen Partei unterstützt wird. Die aktuelle Premierministerin Frau May hat sich gründlich ins eigene Bein geschossen und wird vermutlich nicht mehr viel länger als bis zur Parteiversammlung im Herbst im Amt sein, wo von ihr erwartet werden wird, „das Richtige zu tun“. Und das ist nicht alles: Die aktuelle Regierung ist voll von Charakteren, die man eigentlich im Kindergarten erwarten würde. Auf der anderen Seite wäre es eine Katastrophe, dem Anführer der linksgerichteten Labour Party zu erlauben, das Land mit populistischen Botschaften, die überhaupt keinen wirtschaftlichen Sinn ergeben und sich auf nicht existentes Geld zu gründen scheinen, zu lenken. Frau May hat das Land mit ihrer erstaunlichen Talentfreiheit ins Chaos gestürzt – und zwar zu einer Zeit, wo es sich darauf konzentrieren sollte, wenigstens einen halbherzigen Ausstieg aus der EU zu verhandeln.

Die konservative britische Regierung muss nun die britische Industrie und den Finanzsektor unterstützen – etwas, das sie bei ihren politischen Machenschaften bisher ignoriert hat. Die britische Wirtschaft ist noch immer überraschend stark, aber bei der bedauerlich schwachen Regierung besteht trotzdem Grund zur Sorge.

In China vollziehen sich kleine aber wichtige Veränderungen. Die chinesische Zentralbank geht rigoros dagegen vor, dass Kapital zum Zweck von Auslandsinvestitionen exportiert wird. Gleichzeitig übt sie Druck auf die inländischen sekundären Finanzmärkte aus. Es wird ein Wachstum des chinesischen BIP von zwischen 6,5 und 6,7 % im aktuellen Jahr erwartet.

In der chinesischen Politik gibt es zwei wichtige Entwicklungen. Die erste ist die „Belt and Road“-Initiative, eine Entwicklungsstrategie, die 2013 vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping vorgeschlagen wurde. Der Wirtschaftsgürtel Seidenstraße und die maritime Seidenstraße konzentrieren sich auf die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Europa und Asien sowie die über die Ozeane führenden Lieferrouten, Chinas Quelle für notwendige Importe. „Belt and Road“ ist ein langfristiges Projekt und ist Dank der chinesischen Tradition des langfristigen Führungsstils möglich.

Die Infrastruktur-Initiative umfasst hauptsächlich Asien und Europa, aber auch Australasien und Ostafrika; es sollen bis zu 8 Billionen US-Dollar investiert werden und wird sicherstellen, dass China die notwendigen Rohstoffe für seinen Industriesektor importieren kann und die notwendigen Transportmöglichkeiten hat, seine Industrieprodukte zu exportieren. Politik beiseite, die chinesische Industrie hat eine positive Zukunft vor sich.

Die Wirtschaftskrise von 2007 bis 2009 ist vorbei, die globale Wirtschaft hat sich erholt und Unternehmen florieren aus gutem Grund. Es ist absolut nicht sinnvoll, in Regierungsanleihen zu investieren oder sein Geld bei den Banken zu lassen, die entweder negative oder nur sehr geringe Zinssätze zahlen, nicht kundenfreundlich sind und reformiert gehören. Die einzige wirkliche Alternative für private Anleger ist, in sehr sorgfältig ausgewählte Aktien zu investieren, mit der Hilfe von Fondsmanagern, die sich in den Bereichen Risikomanagement und sinnvoller Märktediversifizierung bewährt haben.

Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.

John Townsends Anlagemeinungen September 2016

Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens – Friedrich Schiller, deutscher Dramatiker (1759 – 1805)

Im globalen Wirtschaftsmarkt ist allerhand los. Vieles ist von Bedeutung, aber nur wenig wirkt sich unmittelbar auf die Art und Weise aus, wie institutionelle Händler denken und handeln.

In China entwickelt sich die Wirtschaft von einer durch Investitionen in die Infrastruktur getriebenen in eine verbraucherbasierte Wirtschaft. Die wirtschaftliche Wachstumsrate geht zurück und Kredite von regulären und kleineren Banken sind sehr gefragt. Dass das ehemals unglaublich hohe Wirtschaftswachstum sinkt, ist nichts Neues. Viele halten die Daten für unglaubwürdig, da die Zahlen von der Regierung vorgegeben werden. Allerdings gibt es auch mit einem realen Wachstum von 3 % anstelle der offiziellen 6 % noch immer viele Investmentmöglichkeiten im Inland außerhalb des Regierungssektors mit guter Unternehmensführung. Ein guter Fondsmanager macht diese ausfindig und meidet die Banken, von denen sich viele durch ungeschickte Kreditvergaben auf dem Weg der Selbstzerstörung zu befinden scheinen, weil sie fälschlicherweise davon ausgegangen sind, dass der Staat ihnen aus der Patsche helfen würde. Chinas Importverhalten verändert sich auch, da die Importe verbraucherabhängig erfolgen und nicht mehr hauptsächlich Baumaterial und Rohstoffe eingeführt werden. Es ist nicht so, dass die Nachfrage nach Stahl, Energie und Rohstoffen versiegen wird, sondern eher so, dass die Nachfrage danach zugunsten anderer Importe zurückgeht.

Nachdem der Brexit zwei Tage lang zu Unsicherheit an den Anlagenmärkten geführt hatte, waren seine Auswirkungen bald nicht mehr spürbar. Die Lage beruhigte sich schnell wieder. Die Botschaft der Wortführer der schwächeren Länder und der Bürokraten, die faktisch das Heft der Europäischen Union in der Hand halten, Großbritannien solle schnell und leise austreten – und sich damit ins eigene Fleisch schneiden – wurde ignoriert. Europa hat jetzt die Gelegenheit, Veränderungen innerhalb der Union durchzusetzen, allerdings immer die Tatsache vor Augen, dass es unwahrscheinlich ist, zu einer Entscheidung zu kommen. Dass das passiert, ist unwahrscheinlich. Bei dem kürzlich stattgefundenen Treffen in Bratislava, wo die Zukunft Europas diskutiert wurde, wurden einige Vorschläge gemacht. Einer überstrahlt alles als erschreckend opportunistisches und deprimierend unrealistisches Beispiel. Frankreich schlägt vor, ein vereintes europäisches Hauptquartier zu haben (vermutlich in Frankreich), das eine europäische Militärstreitmacht befehligt, die die europäische Regierung unterstützen würde. Das ist natürlich ein interessanter Vorschlag von dem einzigen europäischen Land, das ein modernes Heer aufstellen kann, und nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs (neben Griechenland und Polen) einem der drei verbleibenden Länder, das den Mindestausgaben von 2 % des BIP für die Verteidigung entsprochen hat. Das Hauptproblem bei dieser Idee ist, dass jegliche gesamteuropäische Entscheidung, einschließlich eines Militäreinsatzes, so viel Zeit beanspruchen würde, dass jeder Krieg längst verloren wäre, bevor überhaupt erst einmal die Entscheidung zum Kampf gefallen wäre. Solch eine Kraft verliert ihre Bedeutung, weil ihre politischen Anführer, jeder seine eigenen politischen Interessen im Blick, niemals freiwillig einer schlüssigen Entscheidung zustimmen würden. Die Reformvorschläge, die in Gliederungsform in Bratislava vorgebracht wurden, sind dafür ein wunderbares Beispiel. Es ist unwahrscheinlich, dass sich alle Länder diesbezüglich einigen werden, daher sind sie faktisch sinnlos.

Unter den europäischen Staaten herrscht noch immer ein deutliches Ungleichgewicht. Da sind die nördlichen Staaten mit Deutschland an der Spitze, für die der Euro als Währung zu schwach ist, und die südlichen Staaten mit Frankreich an der Spitze, für die der aktuelle Euro gegenüber den Weltwährungen wegen der jeweiligen internen Probleme und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Schwäche zu stark ist. Das kann langfristig nicht weiter so durchgewurstelt werden und das Ergebnis wird ein zweigeteiltes Europa mit unterschiedlichen Währungen und unterschiedlichen wirtschaftlichen Strategien sein. Wenn man eine schnelle Maßnahme möchte, und nicht nur einen schnellen Brexit, sollte man einen klaren und schnellen Nord-Süd-Schnitt in Struktur und Politik der Wirtschaftsunion vornehmen. Eine Entfernung sich überschneidender Bürokratieangelegenheiten könnte einen zusätzlichen Vorteil bringen.

Auch in Deutschland ist die Bürokratie spürbar. Die ehemalige deutsche Gesundheitsministerin Andrea Fischer stellte fest, dass sie ein Problem mit den vier permanenten Ministerialräten bzw. -rätinnen ihres Ministeriums hatte, als sie 1998 ihr Amt antrat. Sie entließ schnell drei von ihnen, aber in einer kürzlichen Rede gab sie an, dass die verbliebene Person ihr Tun genauso bestimmte, wie es die anderen drei getan hätten. Sie legte ihr Amt 2001 nieder. Es ist klar, dass die Marotten einer ungewählten Bürokratie, ohne Bezug zu den politischen Entscheidern, die Ausführung der deutschen Politik prägen. Dies zieht sich kreuz und quer durch die deutsche Gesellschaft und es liegt dann bei den deutschen Gerichten zu entscheiden, welche Politik beabsichtigt war und was die Gesetze tatsächlich bedeuten.

In den USA steht die Präsidentenwahl an. Beide Kandidaten sind sehr unbeliebt bei der Bevölkerung; das macht diese Wahl besonders interessant. Wahrscheinlich wird der weniger unbeliebte Kandidat gewinnen. Es gibt die Vermutung, dass es gegenüber beiden Kandidaten so viel Abneigung gibt, dass viel mehr unentschiedene Wähler als üblich zum Wählen gehen werden.

Unter der demokratischen Kandidatin wird es wahrscheinlich nur sehr wenige Veränderungen der aktuellen Politik geben. Der republikanische Kandidat dagegen hat weitreichende Veränderungen versprochen, wobei nicht alle ehrlich, logisch oder machbar sind. Man muss sich klar sein, dass in Amerika die Bürokratie, genauso wie in Deutschland, die Umsetzung der Politik verwässern oder verändern kann.

Die US-Wirtschaft erholt sich und amerikanische Unternehmen legen an Profitabilität zu. Jetzt scheint ein sehr guter Zeitpunkt zu sein, um von europäischen Aktien in die US-Märkte zu wechseln. Bis allerdings der Ausgang der US-Wahl feststeht, sollte man sich im Moment besser noch gedulden.

Risiko und der richtige Umgang damit ist jetzt absolut essentiell. Dort, wo die traditionellen Märkte mit festverzinslichen Papieren negative Renditen hervorbringen, ist es verlockend, in bisher unbekannte Bereiche wie die Schwellenmärkte und Unternehmensanleihen mit viel niedrigeren Risiko-Ratings zu diversifizieren, als die meisten Anleger vorher erlebt bzw. in Erwägung gezogen hatten. Tatsächlich können viele Unternehmen Anleihen unterm Strich ohne Kosten ausgeben und machen das in aller Seelenruhe. Diejenigen, die in solche Anleihen investieren, werden aber nicht für das Risiko, das sie eingehen, belohnt. Es besteht die Gefahr zu glauben, dass die Situation immer so bleibt, und dass daher entsprechend gehandelt bzw. nicht gehandelt wird. Das wird nicht der Fall sein. Das alte Sprichwort „Die Zeit bleibt nicht stehen“ wird sich definitiv irgendwann bewahrheiten. Fondsmanager mit Analysten, die geringere Risiken einschätzen können und entsprechende Entscheidungen treffen, können die unausweichlichen künftigen Probleme mit Anleihen von Unternehmen, die auf der Strecke bleiben, umschiffen.

Es spricht allerdings viel dafür, in die Aktien derselben hochkarätigen Unternehmen zu investieren, wo die Erträge, zusammengesetzt aus Preissteigerungen und Dividenden am Aktienmarkt, zumindest eine annehmbare Rendite liefern. Auch hier sind das Können des Management-Teams und eine breite Risikoverteilung immens wichtig.

Blickt man in die Zukunft, sieht man Branchen, die nach einem langen weltweiten wirtschaftlichen Rückgang wieder aufblühen. Denken Sie nur zum Beispiel an die effizienten Förderer von Öl und Rohstoffen. Ein gesteigertes Verbrauchervertrauen zieht eine gesteigerte Nachfrage nach sogenannten Ressourcen der nächsten Generation nach sich, wie Lithium, Akkuherstellung, erneuerbare Energie sowie Beschichtungs- und Verpackungsunternehmen. Das sind hochspezialisierte Betriebe und bedürfen einer gründlichen kompetenten Analyse. Aber sie bergen großes Potenzial.

Die Hauptopfer der wirtschaftlichen Veränderungen und der Null- oder Negativzinssätze sind die Banken, die mit ihrer Kreditvergabe keinen Profit erwirtschaften können, wenn die Konkurrenz aus anderen Kreditgebern die Zinsraten auf effektiv Null drückt. Viele Fonds der größeren Fondsmanagementunternehmen hatten und haben noch immer einen Puffer aus Bankaktien. Sie leiden gerade sehr und der gesamte Sektor lechzt nach einer Generalüberholung. Es wird bereits ein Rettungsplan für mindestens eine italienische Bank entwickelt, auch wenn das den europäischen Regelungen widerspricht. In Italien werden Regelungen, denen in den nördlichen Ländern normalerweise strikt entsprochen wird, (fast ungestraft) so hingebogen, wie es gerade nötig ist, um die jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Bedürfnisse zu erfüllen.

Japanische und westliche Zentralbanken halten an ihren Zinssätzen (dem Satz, zu dem die Zentralbank kommerziellen Banken Geld leiht) von Null Prozent seit beträchtlicher Zeit fest. Diese Maßnahme begann in Japan 1992 und wurde dann 2008 auch von der amerikanischen Zentralbank ergriffen, um den wirtschaftlichen Kollaps abzuwenden. In Europa zog die EZB im März 2016 nach. Der Null-Zinssatz sollte ursprünglich als Notfallmaßnahme zur Erhaltung der Liquidität der Banken dienen. Wie das so oft der Fall ist mit Notfallmaßnahmen, klammert man sich sehr fest an sie, auch wenn sie ihre Schuldigkeit getan haben. Gleichzeitig gibt es von der US-Notenbank, der EZB, der Schweiz, Schweden und der Bank of England Maßnahmen zur quantitativen Lockerung (Quantitative Easing Programs), im Zuge derer Anleihen hoher Qualität von den kommerziellen Banken gekauft werden, um mehr Geld in die jeweiligen Konjunkturen zu pumpen. Solche Cash-Spritzen sollten die Investitions-Nachfrage in die Höhe treiben und die Inflationsraten von gegenwärtig fast Null auf gesündere zwei Prozent anheben. Dieser Effekt blieb aus und hat bei den Zentralbanken zu aufgeblasenen Bilanzen und häufig fragwürdigen Vermögenswerten geführt. Die Hoffnung, die Konjunkturen damit in die richtige Richtung zu lenken, wurde enttäuscht. Was bleibt, ist die Furcht vor der Unsicherheit unter den Anlegern. Die Notmaßnahmen wurden fortgesetzt und werden unvermindert fortgesetzt werden, bis jemand irgendwo mit einer besseren Idee aufwarten kann.

Das Ergebnis ist, dass Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere, die von so vielen Einrichtungen gebraucht werden, um ihre Verpflichtungen in Zukunft erfüllen zu können, jetzt einen Ertrag von Null oder sogar im Negativbereich haben. Versicherungsunternehmen müssen dafür zahlen, ihren Verpflichtungen nachzukommen und können das bei dem aktuellen Tiefstand und den faktisch negativen Erträgen bei ihren Investitionen nicht. Investoren, sowohl institutionelle als auch im Einzelhandelsbereich, müssen bei ihren Investitionen mehr Risiko eingehen, um höhere Erträge zu erzielen. Die Befürchtung ist wieder einmal, dass viele Anleger nicht wirklich verstehen, was es bedeutet, höhere Risiken einzugehen. Ihre nervöse Reaktion auf schlechte Nachrichten an den Märkten bedeutet, dass Anleihen und, zu einem geringeren Ausmaß, Aktien plötzlich in großen Mengen abgestoßen werden, fast egal zu welchem Preis, wenn Computer, die nicht dazu programmiert sind, Risiken zu verstehen, eine Verkaufsaufforderung anzeigen.

Was bedeutet das für den privaten Investor? Die sicheren Anlage-Häfen von einst gibt es nicht mehr. Nicht nur werden einige Lebensversicherungsunternehmen ihre garantierten Zahlungen nicht mehr leisten können und vielleicht werden sie auch Zahlungen gemäß den Policen mit garantierten Zinsraten nicht nachkommen können; die um sich greifende Massenflucht in bislang unbekannte Anlagemärkte, wie die Schwellenmärkte, in dem Versuch, die Erträge zu verbessern, hat außerdem zu weit verbreitet niedrigen Anleihepreisen in diesem Sektor geführt. Einige gut verwaltete Fonds, wie die von Nordea, haben einen massiven Zufluss aus institutionellen und andere Geldern in Form von Fondsgeld gesehen und mussten weiteren Investitionen einen Riegel vorschieben. Die Tatsache, dass es sich dabei um „Hot Money“ handelt und schnell wieder verschwinden könnte, wie das mit den Immobilienfonds in Deutschland 2011 passiert ist, sollte klar sein.

Es gibt keine realistische Alternative zur Investition in Aktien (entweder durch Kapitalfonds oder als Teil von Mischfonds). Das Ziel muss der Aufbau eines sorgfältig diversifizierten Portfolios aus gut verwalteten Fonds sein, um für die vielen Veränderungen, die unweigerlich in der nahen und mittelfristigen Zukunft eintreten werden, gewappnet zu sein.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.

Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.

(Townsend@insure-invest.de)

 

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

BREXIT meine Reaktion

Brexit: Reaktion auf den unerwarteten Ausgang des Referendums am 24. Juni 2016 im Vereinigten Königreich

Die Fremdenfeindlichkeit der älteren Mitglieder der britischen Bevölkerung hat sich durchgesetzt. Es waren einfach nicht genügend gebildete jüngere Wähler da, um sich gegen diese geballte Ignoranz zu behaupten.

Das Vereinigte Königreich hat mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt, wobei eine Abneigung gegen Brüssels Bürokraten im Allgemeinen und Jean-Claude Juncker im Besonderen angeführt wird, außerdem die europäische Ineffizienz, weil man offensichtlich unfähig sei, Entscheidungen zu treffen, die südeuropäische Korruption und die Einwanderung (obwohl nicht aus Nordafrika, sondern vielmehr aus Osteuropa). Das Ergebnis des britischen Referendums war nicht eindeutig, aber angesichts des im Vereinigten Königreich geltenden Mehrheitswahlrechts, reichte es aus, um eine Entscheidung herbeizuführen. Die Clowns, die die „Leave“-Kampagne angeführt haben, zermartern sich offensichtlich jetzt den Kopf, wie es weitergehen soll, da sie nicht weiter als bis zum Referendum gedacht haben und vielleicht überhaupt nicht damit gerechnet haben, zu gewinnen; inzwischen scheinen sie in Deckung gegangen zu sein. Es gibt Stimmen, die den Exit aus dem Brexit verlangen.

Die Investment- und Währungsmärkte haben, wie erwartet, sofort auf das Ergebnis reagiert, indem es eine ganze Reihe grausamer Ausreißer nach unten gab und in der Folge das Pfund im Vergleich zum Euro stark gefallen ist und der Euro seinerseits im Vergleich zum US-Dollar und dem Yen große Einbußen verzeichnen musste. Die Aktienmärkte fielen stark und die institutionelle Flucht in Richtung Qualität führte zu zahlreichen Käufen von US-Dollar- und japanischen Regierungsanleihen.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Rest Europas auf kurze Sicht überhaupt beeinträchtigt wird und wahrscheinlich noch nicht einmal mittelfristig. Londons Position als globaler Finanzdrehpunkt könnte leiden, jedoch wohl hauptsächlich zu Gunsten von Dublin, wo die Finanzbelegschaft wenigstens keine andere Sprache lernen müsste. Die Hoffnung, dass Paris und Frankfurt davon profitieren könnten, wird wahrscheinlich zunichte gemacht werden. Die europäischen Regierungen verlangen einen schnellen Brexit. Dabei scheinen sie aber zu vergessen, dass es dann das erste Mal in der modernen europäischen Geschichte wäre, dass irgendeine Maßnahme schnell umgesetzt würde.

Was bedeutet das für den privaten Investor?

Es wird sich mindestens die nächsten zwei Jahre nicht viel ändern. Während die Investmentmärkte im Moment der Unsicherheit wegen vor Angst zittern, werden – nüchtern betrachtet – gute europäische Fondsmanager noch immer viele hervorragende Unternehmen finden, in die man investieren kann, sowohl auf dem europäischen Festland als auch im Vereinigten Königreich. Der Sektor, der am meisten leiden wird, sind die Banken, aber nur wenige Fondsmanager haben Anlagen in Bankaktien, und Bankemissionen können nur an Ertrag hinzugewinnen.

So mancher mag überrascht sein, aber es gibt eine große Welt außerhalb von Europa und dem Vereinigten Königreich.

Die US-Märkte werden jetzt in Portfolios von Anlegern eine größere Rolle spielen, sowohl in Form von US-Aktien als auch Darlehensfonds. Gute Fondsmanager werden viele Möglichkeiten finden, mithilfe von seriösen Unternehmen Gewinne zu machen. Die Kunst wird sein, diese guten, ja fürwahr hervorragenden, Fondsmanager zu finden.

Die Energiemärkte sind wieder einmal in Mode, mit neuer Disziplin im Bereich der produzierenden Unternehmen. Im selben Zug sehen aufsteigende Märkte, die aufgrund ihrer eigenen politischen Probleme unattraktiv geworden waren, jetzt teilweise wieder profitabler aus. Manche Märkte, wie Russland, bleiben uninteressant und mit hohem Risiko behaftet, aber China ist, wie immer, eine Überlegung wert. Trotz der aktuellen Flucht in den Yen, sollten Anleger vorsichtig sein. Die Probleme, die durch Premierminister Abes Drei-Pfeile-Politik verursacht wurden, wo der dritte Pfeil sein Ziel verfehlt hat, bleiben bestehen und beeinträchtigen die Unternehmensprofitabilität.

Jetzt ist genau die richtige Zeit für Investitionen, während die Märkte unsicher und die Preise so wunderbar niedrig sind.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.
Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.
(Townsend@insure-invest.de)

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

Als die Welt etwas mehr in Ordnung war als jetzt

John Townsends Anlagemeinungen – Mitte Juni 2016

Darauf gibt es keine Antwort. Darauf wird es keine Antwort geben. Darauf hat es noch nie eine Antwort gegeben. Das ist die Antwort. Gertrude Stein, amerikanische Schriftstellerin 1874–1946

Die Panik, die die Aktienmärkte Ende 2015 ergriff, erreichte ihren Tiefpunkt am 11. Februar 2016. Keiner nahm Notiz davon, weil auf den Märkten die Angst noch immer so greifbar war, dass sie sowieso noch gelähmt waren. Die Panik entbehrte jeder Logik – es gab einfach eine Reihe scheinbar außergewöhnlicher Ereignisse, die ihren Teil dazu beitrugen, wie der niedrige Ölpreis (der eigentlich positiv zu sehen war), Chinas abflauende Wirtschaft, Terroranschläge, die EU-Flüchtlingskrise, die Unruhen in der Ukraine, die Tatsache, dass sich in Syrien plötzlich de facto Sunniten und Shiiten bekriegen und die sinkenden Beschäftigungszahlen in den USA. Der MSCI in Euro fiel um 12 %, der DAX um ungefähr 16 %. Die Griesgrame, die früher vielleicht geraten haben, dass die Märkte einbrechen werden, gelten jetzt als Profi-Propheten. Ich bin nicht der Meinung, dass die Märkte sich im Abschwung befinden, sondern dass sie empfindlich auf Schwankungen reagieren, insbesondere weil den niedriger werdenden Preisen keine wirkliche Logik zugrunde lag. Sie waren fast ausschließlich das Ergebnis von Emotionen und Angst. Außerdem darf man die nationalen Konjunkturen nicht mit Aktienmärkten und gut verwalteten Fonds durcheinanderbringen. Ein guter Fondsmanager findet auch bei einer etwas prekären Konjunkturlage gute Möglichkeiten.

China ließ seine Währung, den Renminbi Yuan (RMBY), letztes Jahr floaten. Zur gleichen Zeit verursachte die Entscheidung des chinesischen Zentralkommittees, die chinesische Wirtschaft von einer Wirtschaft, die von Investitionen in die Infrastruktur lebt, in eine Wirtschaft, deren Motor die Verbrauchernachfrage ist, zu ändern, unweigerlich eine Veränderung der Wirtschaftswachstumsrate. Aber da die chinesischen Wachstumszahlen sowieso zum Großteil künstlich waren, hätte der Effekt minimal sein und darauf hoffen lassen sollen, dass die Welt außerhalb Chinas eines Tages endlich mal echte Zahlen zu sehen bekommt. Es steht außer Frage, dass die chinesische Wirtschaft noch immer sehr groß ist und weiter wächst. Die Nachfrage nach Verbrauchsgütern aus dem In- wie auch Ausland steigt. Ein schwächerer RMBY verteuert außerdem Importe, was das Wachstum von inländischen Zulieferern begünstigt.

Europa taumelt von einer Krise in die nächste. Die Möglichkeit, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt (der sogenannte Brexit) hat für Unruhe gesorgt – und tut es noch. Wieder sind es die Experten und Meinungsforscher, die die größte Freude daran haben, Vorhersagen bezüglich des Brexit zu machen. Manche dafür, manche dagegen. Die britische Regierung, deren herrschende konservative Partei tief gespalten ist, trägt nicht gerade zu einer Verbesserung der Situation bei. Die in der Opposition befindliche Labour-Partei ist zwar theoretisch für einen Verbleib in der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, aber unter ihrer neuen und unfähigen Führung (Vorgabe einer konstanten Linie? Fehlanzeige!) orientierungslos. Buchmacher und Wettbüros sind (mit knapper Mehrheit) dafür, dass Großbritannien in der EU bleibt, aber am 23. Juni, dem Tag der Entscheidung, werden die Expertenmeinungen der Realität angepasst werden müssen. Es sind die älteren Generationen, die von ihren Sesseln aus den Brexit verlangen; die jüngere Generation ist viel pro-europäischer eingestellt und wird von Großbritanniens Verbleib in der EU am meisten profitieren, aber viele junge Menschen sind entweder noch nicht stimmberechtigt oder gehen aus unbekannten Gründen nicht zur Wahl. In der Zwischenzeit werden die Investmentmärkte weiterhin schwanken, aber nach der Wahl werden die Märkte sowohl im Vereinigten Königreich wie auch in einem stabileren Europa Möglichkeiten für Investments bieten.

Die EZB-Maßnahmen haben dazu geführt, dass Zinssätze und Erträge aus Anleihen in noch nie dagewesene Tiefen gestürzt sind. Deutsche Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sind jetzt sehr begehrt, trotz der Tatsache, dass die Erträge gerade stetig im negativen Bereich liegen. Argumentiert wird damit, dass die Käufer der Anleihen sowieso nicht erwarten, die Anleihen bis zur Fälligkeit zu behalten, sondern nur einen sicheren Hafen brauchen, bis die allgegenwärtige Unsicherheit obsiegt. Anleihenfondsmanager nehmen jetzt höhere Risiken in Kauf, um höhere Erträge zu erzielen, arbeiten aber immer noch innerhalb des Investment-Grade-Bereichs BBB. Durch Investitionen in Unternehmensanleihen, von denen viele in jedem Fall höher bewertet sind als so manche europäische Regierung, und die Auswahl verschiedener Fälligkeiten innerhalb ihrer Portfolios können die Fondsmanager die Stabilität ihrer Erträge absichern.

In den USA hat die US-Notenbank begonnen, ihre Zinssätze zu heben. Zunächst war das nur eine symbolische Geste, lediglich eine signalisierte Absicht, und es kommt sicher noch mehr. Europa ist unweigerlich ein bisschen hinten dran im Vergleich zu den USA, indem es weiterhin sein Aufkaufprogramm von Investment-Grade-Anleihen von europäischen Banken ausweitet. Es scheint, dass hauptsächlich die Banken (und folglich die Regierungen) der schwächeren Länder in Südeuropa von den Liquiditätsmaßnahmen der EZB profitieren. Die nordeuropäischen Banken, auch wenn es ab und zu Ausbrecher gibt, brauchen diesen Stimulus nicht, noch brauchen ihn die nordeuropäischen Regierungen.

Die unheimlich niedrigen Zinssätze haben einige Anleger dazu ermutigt, in Häuser zu investieren, nicht als eigenen Wohnraum, sondern um sie als Geldanlage zu vermieten. Aber Vorsicht! Selbst Häuser in vernünftigem Zustand außerhalb der größten Städte können nicht – beim besten Willen nicht – einen Ertrag erbringen, der vergleichbar ist mit Erträgen auf den Märkten, selbst wenn sie wie bei den zehnjährigen Regierungsanleihen negativ sind. Man muss die Kosten für den Erwerb berücksichtigen (ca. 10 % des Einkaufspreises), die Tatsache, dass die Preise in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nicht bemerkenswert steigen werden, die Tatsache, dass alle Gebäude auf Kosten des jeweiligen Eigentümers in Stand gehalten werden müssen, und auch, dass es unweigerlich Zeiten geben wird, in denen die Immobilie leer steht. Diese Faktoren schmälern die Erträge aus vermieteten Immobilien so sehr, dass ein sorgfältig ausgeglichenes Fondsportfolio einen viel höheren Ertrag bringt.

Wieder einmal wird rege über Gold diskutiert. Der Marktzusammenbruch der vergangenen Jahre hat zu neuer Disziplin geführt, wodurch unprofitable Minen und auch Minenunternehmen geschlossen wurden sowie weniger schlecht durchdachte Investitionen in neue Minen stattfinden. Eine gewisse, aber kleine Menge physischen Goldes – in veräußerbarer Form – könnte man als Absicherung gegen Katastrophen in Betracht ziehen, solange es irgendwo aufbewahrt wird, wo es einerseits vor Diebstahl sicher ist, aber andererseits Investoren darauf zugreifen können, wenn es zu einer echten Krise kommt. Banken als Aufbewahrungsort sind nicht ideal, weil anzunehmen ist, dass sie gut verschlossen sind, wenn es wirklich zur Katastrophe kommt.

Anleger sollten in erster Linie auf ein breitgefächertes Portfolio achten. Es gibt viele Fondsmanager, die geschickt vernünftige Aktienanlagen auftun, aber diese Investments sollten mit gut verwalteten Anleihefonds ausgeglichen werden. Anleger sollten außerdem Mixed-Strategy-Fonds in Erwägung ziehen, die die Aktien- und Anleihemärkte sowie Absolute-Return-Fonds umfassen, wo der Ertrag nicht notwendigerweise mit den Marktbewegungen zusammenhängt.

Seit die Märkte so schwanken, sind viele neue Fonds und Strategien aus dem Boden geschossen. Diese neuen Produkte sind nicht alle so gut durchdacht, dass sie es wert sind, in Erwägung gezogen zu werden – und viele werden nicht überleben. Wenn man Fonds für ein gut diversifiziertes Portfolio auswählt, sollte man sich daher nur von Fondsmanagern beraten lassen, die nachweisen können, dass sie seit mindestens drei Jahren erfolgreich Risiken managen, und zwar auch in schlechten Marktzeiten.

Es wird viel Wind um die bei einem Fonds anfallenden Kosten gemacht (die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio) oder TER) und der Tatsache, dass Fondsmanager die Frechheit besitzen könnten, sich selbst zu viel zu bezahlen, manchmal einschließlich Erfolgshonoraren. Das ist Unsinn. Fonds sollten ausschließlich auf Grundlage der Netto-Erträge für Investoren ausgewählt werden, über eine längere Zeit im Vergleich zu den Konkurrenten und der Fähigkeit des Managers mit Risiken umzugehen. Ein erfolgreicher Fondsmanager hat sich seinen Anteil redlich verdient, solange der Investor Nutzen aus dessen Arbeit zieht. Fonds, die in Bezug auf Ertrag und Risiko aus dem oberen Fünftel ihrer Wettbewerbergruppe herausfallen, sollten sowieso nicht als Investment ausgewählt werden, und falls sie Teil des Portfolios sind, sollte man über deren Austausch nachdenken.

Für Matz-Townsend Finanzplanung steht John Townsend Kunden bei der Planung ihrer Investmentportfolios beratend zur Seite.
Er ist ein Fellow (FCSI) des Chartered Institute of Securities and Investment in London.
(Townsend@insure-invest.de)

Aus dem Englischen von Magdalena Mandl

April – 2015

April – 2015

Natürlich sollte von allen Religionen das Christentum am allermeisten für Toleranz begeistern, aber bislang haben sich die Christen als die intolerantesten Menschen überhaupt erwiesen. – Voltaire

Im Jahr 2015 ist schon einiges von Bedeutung passiert. Die führenden Aktienmärkte konnten im ersten Quartal 2015 eine Wertsteigerung verzeichnen, mit der man in der Vergangenheit auf ein ganzes Jahr gesehen zufrieden gewesen wäre. Dafür gibt es viele reale, aber auch eingebildete Gründe.

Erstens die Tatsache, dass die Aktienmärkte 2014 schwächer als erwartet (oder notwendig) waren, bedeutete, dass einiges aufzuholen war. Das Pendel war zu weit ausgeschlagen und ist jetzt auf seinem Weg zurück. Die Frage ist nun: Wie weit geht es noch, bevor der aktuelle Schwung aufgebraucht ist und das Pendel zurückschwingt?

Zweitens sind die großen Zentralbanken der Situation bisher mit der Reduzierung offizieller Zinssätze auf Null oder nahezu Null begegnet. Die USA – die US-Notenbank jetzt mit neuem Management – hat beschlossen, dass die Zeit der Unterstützung vorbei ist, und hat nun das Ende der niedrigen Zinsraten angekündigt. Europa hat – und das ist nicht wirklich eine Überraschung – erst jetzt mit Anleihekäufen auf den Märkten begonnen, weil die Entscheidung sich aufgrund von Detailstreitigkeiten (wie wir das von den Europäern gewohnt sind) verzögert hat. Die rasche aber anhaltende Steigerung des US-Dollar-Werts gegenüber dem Euro ist plötzlich zu Ende. Daher ist es alles andere als ratsam, innerhalb eines Portfolios mit Währungswerten zu spekulieren. „Worldfirst“, ein britisches Unternehmen, das mit Devisen handelt, veröffentlichte eine interessante Statistik, die besagt, dass der Betrag, den der Apple-Konzern im letzten Quartal 2014 aufgrund von Währungswertfestsetzungen verloren hat, den Gesamtwert von Google überstieg.

Drittens gab es – zumindest vorübergehend – kein Inflationsrisiko; das führte bei den Investoren zu einer gewissen Bequemlichkeit. Aber nun kommt das Risiko in Form von zu viel Liquidität zurück, die vom Markt nicht ausgeschöpft wird.

Viertens hat sich der Rohölpreis seit Beginn des Jahres halbiert. Das kommt den Energiekonsumenten unter den Ländern zugute, aber für die kleineren Energieproduzenten ist das ein Schlag ins Gesicht.

Noch ein interessanter Punkt (Quelle: von der Fondsgesellschaft M&G veröffentlichte Zahlen) ist, dass die Verbraucher bei der Analyse der europäischen Inflationszahlen die Inflation über die letzten 10 Jahre rational so einschätzen, dass sie – nach ihrem Gefühl – höher war als die offiziellen Zahlen annehmen lassen. Preise von notwendigen Käufen, wie Lebensmitteln, Elektrizität, Transport und Wasser, sind in dieser Zeit stark gestiegen, während die Preise von nicht überlebensnotwendigen Dingen wie Handys, Haushaltsgeräten und Fernsehgeräten gefallen sind. Daraus folgt, dass die offizielle Reduzierung der Inflationsraten und Energiekosten möglicherweise nicht der Wachstumsmotor ist, auf den die Presse wartet.

Russland, oder das neue Machtzentrum im Sowjet-Stil in Moskau, reagiert auf niedrige Ölpreise weniger empfindlich als die Presse andeutet, auch wenn das Bargeld, das aus Öl- und Gaspreisen ins Land fließt, nun extrem abgenommen hat. Abgesehen davon hat Russland nur sehr wenige unabhängige Unternehmen und die Risiken des russischen Marktes sind – meiner Meinung nach – unannehmbar hoch. Die Energiepreise werden aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange so niedrig bleiben, obwohl unklar ist, wo sie sich einpendeln werden. Vielleicht hat es auch sein Gutes, dass sich die Ölreserven der Briten in der Nordsee dem Ende zuneigen.

Noch heute zeigt die derzeitige russische Flotte in der Bucht von Sevastopol auf der Krim Anzeichen des Zerfalls. Die Schiffe stammen aus der Sowjet-Zeit und viele wären in jeder anderen Marine reif für den Schrotthaufen. Aber der Schein kann täuschen. Die Flotte, ihre Basis und die dazugehörige ausgedehnte militärische Infrastruktur sind für das Militär des russischen Präsidenten Vladimier Putin und die geopolitischen Bestrebungen essenziell und daher mit die Hauptgründe dafür, dass der Kreml sich die Krim unter den Nagel gerissen hat.

Außerdem wird die Flotte bald mit Schiffen im Wert von Milliarden von Dollar neu bestückt. Der IHS-Verlag „Jane’s Navy International“ berichtet, dass die Lieferung von sechs neuen U-Booten und sechs neuen Fregatten in naher Zukunft geplant ist. Russland scheint sie sich leisten zu können.

Nun zum letzten Punkt. Die griechischen Wahlen haben eine linksgerichtete Partei ins Spiel gebracht, die mit dem Versprechen warb, das Rettungspaket neu zu verhandeln. Dieses hat in den letzten zwei Jahren dem Land enorme Unannehmlichkeiten bereitet. Es ist keine Seltenheit, dass nach der Machtergreifung einer Partei die Parteiversprechen in Vergessenheit geraten. Ich gehe davon aus, dass die griechischen Forderungen verwässert werden, bevor der Rest von Europa das Land zurück zur Drachme und in die wirtschaftliche Isolation schickt.

In der Tat wäre solch eine Isolation vielleicht nicht so schlecht, wenn nicht die Angst kursieren würde, dass Italien und Spanien plötzlich ebenfalls ihre wirtschaftliche Position innerhalb der Eurozone neu verhandeln wollen. Außerdem ist Griechenland wirtschaftlich recht unbedeutend und die Aufregung der Presse gibt ihm mehr Gewicht als es in Wahrheit verdient.

Was bedeutet das für Anleger? Niedrige oder negative Zinsraten und Inflation bedeuten, dass Investitionen in Anleihen oder die Verwahrung von Geld in der Form von Einlagen negative Erträge zur Folge hat. Es gibt keine vernünftige Alternative zur Anlage in Aktien; dies allerdings nur mit Fondsmanagern, die sich über mehrere Jahre bewährt haben. Die Geldflut, die in die Anlagemärkte fließt, hat unweigerlich zu vielen betrügerischen Machenschaften geführt. Anleger sollten sich nicht von Werbeanzeigen mit Stars täuschen lassen, die – scheinbar – einzig und allein dazu gut sind, ihre Gage von PR-Agenturen einzustreichen.

Für diejenigen, deren Nerven für Aktien allein nicht stark genug sind, gibt es viele Mischfonds, die unterteilt werden können in defensiv, ausgewogen und dynamisch. Ich betone noch einmal, dass einige dieser Fonds über viele Jahre von denselben fähigen Managern verwaltet wurden und in einem gut diversifizierten und ausgeglichenen Portfolio durchaus eine Überlegung wert sind.

Keine Angst vor den Märkten! Sie bieten gerade jetzt Möglichkeiten, die zehn Jahre lang nicht da waren. Nun gilt es, diese Möglichkeiten am Schopf zu packen.

Schlussfolgerungen:

1. Der Anstieg der Aktienmarktpreise ist wahrscheinlich noch nicht vorüber und es gibt für diejenigen, die vor diesen Märkten nicht zurückschrecken, noch immer profitable Möglichkeiten.

2. Währungsbewegungen, ob gegenüber dem US-Dollar oder jeglicher anderer bedeutender (oder unbedeutender) Währung, machen solch ein Spiel gefährlich. Sollte ein Anleger es nicht explizit darauf abgesehen haben, in solchen Märkten zu spekulieren, sollte um solche Investitionen ein Bogen gemacht werden.

3. Investieren Sie immer mithilfe einer bunten Gruppe aus Fondsmanagern, von denen jeder seine eigenen, bewährten Strategien hat. Anleger sollten sichergehen, dass sich ihre Berater der Risiken bewusst sind, die sie vorschlagen einzugehen, und dass sie bestrebt sind, diese bestmöglich zu einzudämmen.

Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.
John Townsend steht Kunden von Matz-Townsend Finanzplanung bei der Investment-Portfolio-Planung beratend zur Seite.

Er ist Fellow des Chartered Institute for Securities and Investment in London.

(Townsend@insure-invest.de)

Aus dem Englischen von Magdalena Adam

Anlagemeinungen- Oktober 2013

John Townsend’s Anlagemeinungen – Oktober 2013

Der Grund, warum es uns solches Vergnügen bereitet, andere Leute zu enträtseln, ist der, daß dadurch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von dem unsrigen abgelenkt wird. – Oscar Wilde 1854-1900, britischer Dramatiker und Dichter

Letzten Monat sorgte die Tatsache, dass die amerikanische NSA elektronische Kommunikation anderer Länder untereinander aufzeichnet, für viel Aufregung. Selbst diejenigen, die sich selbst zu den Freunden der Amerikaner zählen, blieben davon nicht verschont.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass diese Beschwerden nichts als Heuchelei sind. Jedes Land muss wissen, was die Staatsoberhäupter – und somit Entscheider – anderer Länder denken. Früher wurden solche Informationen mithilfe von Gesprächen gesammelt, die Diplomaten mit Einzelpersonen innerhalb der Regierung und Branche oder mit ihren Pendants innerhalb der ausländischen Abteilungen führten. Die Budgetkürzungen, die die CIA unter Clinton hinnehmen musste, führten zu einer Verschiebung des Schwerpunkts bei der Informationsbeschaffung hin zur elektronischen Informationsbeschaffung und weg von Human Intelligence („HUMINT“), die Gewinnung von geheimen Informationen mit menschlichen Quellen), was folglich die Interpretation der gesammelten Informationen erschwerte. Die elektronische Datensammlung, einmal begonnen, wurde raffinierter und weitläufiger, so dass sich heute jeder Spitzenpolitiker und erfolgreiche Unternehmer genau überlegen muss, wie er kommuniziert. Sehr problematisch ist, ob die Wissenschaftler, die diese elektronischen Abhörsysteme entwickeln und einsetzen, ihrerseits in irgendeiner Form überwacht werden.

Man mag vorsichtig sein, wenn es darum geht, von den Russen oder den Chinesen abgehört zu werden, aber wenige Menschen geben zu, Bedenken hinsichtlich der Informationssammlung seitens Amerika in den Bereichen Militär, Politik, Wirtschaft oder Industrie zu haben, besonders da die Briten und Franzosen so bewandert darin sind, genau dasselbe zu tun. Das elfte Gebot „Du sollst dich nicht erwischen lassen“ kommt einem in den Sinn. Die meisten europäischen Länder, und auch diejenigen außerhalb Europas, sammeln Informationen über ihre Verbündeten und Konkurrenten und sehr häufig teilen sie diese miteinander, entweder innerhalb ihrer jeweiligen Branche oder möglicherweise sogar mit Nord- und Südamerika.

In der Eurozone erholt sich die Wirtschaft nur qualvoll langsam und schwankend, besonders in den südlichen Ländern. In Deutschland schreitet die Wirtschaft von einer starken Entwicklung zur nächsten und es ist offensichtlich, dass die Polarisierung innerhalb Europas immer schlechter zu verbergen ist. Niedrige Zinssätze und ein schwacher Euro helfen dem deutschen Exportgeschäft außerhalb der Eurozone, sogar wenn die Exporte in die konjunkturschwachen Mittelmeerländer zurückgehen sollten.

Die Europäische Kommission prognostiziert nach zwei Jahren des Rückgangs in Europa für 2014 Wachstum. Aber die Zahlen sind schwach. Bedenken Sie, dass diese Prognose für Europa als Ganzes gilt. Das deutsche Wachstum wird stärker sein als der Durchschnitt, aber das bedeutet gleichzeitig, dass andere Länder unweigerlich darunter fallen werden.

Es gibt auch ein paar trübe Prognosen für den Arbeitsmarkt, und zwar dass die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2014 ungefähr auf dem gleichen Stand sein wird wie jetzt (ca. 12 %). Diese Arbeitslosenvorhersagen – sollten sie sich als wahr erweisen (und das ist reine Spekulation) – zeigen in ein paar Krisenländern etwas Verbesserung, besonders Griechenland, Irland und Spanien. Allerdings werden die Arbeitslosenzahlen hoch bleiben und es gibt wenig oder gar keine positiven Prognosen im Hinblick auf Italien oder Frankreich.

In China wird die Kommunistische Partei Mitte November ihr drittes Plenum des 18. Zentralkomitees abhalten. Dritte Plenen zogen in der Vergangenheit immer große politische Veränderungen nach sich. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass die chinesische Führung weitreichende Reformen vorschlagen wird, die auf dem „Plan 383“ basieren, der vor einiger Zeit von der Regierung verbreitet wurde und eine Reform der chinesischen Wirtschaft bis 2020 vorsieht. In einem kürzlichen „Data Flash“ gab die Deutsche Bank an, dass China seine Investmentbeschränkungen für private Anleger in Schlüsselbranchen lockern wird. China wird sich außerdem noch offener zeigen, indem es ausländischen Anlegern Zugang zu den meisten Dienstleistungsbranchen gewährt. Zusätzlich werden die staatlichen Unternehmen und Gemeinden direkten Zugriff auf die Aktien- und Anleihemärkte haben. Die Wirtschaft hat bereits begonnen, sich von einer Wirtschaft, die durch Investitionen in die Infrastruktur angetrieben wird, zu einer Wirtschaft, die von der Verbrauchernachfrage angetrieben wird, zu wandeln. Die Zukunftsaussichten dafür sind trotz der momentanen Schwäche viel besser – und das Zentralkomitee wird diese Entwicklung wohl unterstützen. Auf der anderen Seite ist es wahrscheinlich, dass viel mehr Privatbanken auf den Zug aufspringen werden, um die Gunst der Stunde zu nutzen. Corporate Governance hat in China noch nicht das Niveau erreicht, das man in anderen Ländern erhoffen oder erwarten würde, und diese Banken könnten leicht zu einer großen Verlustquelle werden. Daher sollte man sie tunlichst meiden.

In den Vereinigten Staaten von Amerika führen die Profit-Kundgebungen vieler großer Unternehmen zu positiven Überraschungen für Investoren. Folglich sind die Aktienpreise auf dem Markt insgesamt stark angestiegen. Aber nicht jedes Unternehmen kann mit höheren Gewinnen aufwarten; tatsächlich bleiben ein paar vollends auf der Strecke. Daher ist es weise, mit erfahrenen Fondsmanagern, die auf die Unterstützung kompetenter Forschungsabteilungen zählen können, zusammenzuarbeiten, um in die Unternehmen zu investieren, die das größte Gewinnpotenzial haben.

Der US-Aktienmarkt ist in den vergangenen 4 Jahren deutlich gewachsen, weshalb manche Kommentatoren zu bedenken geben, dass das Ende der Fahnenstange bald erreicht sein muss. In Wirklichkeit gibt es auf dem Markt durchaus noch Wachstumspotenzial, da die Profitabilität und das Wachstum von Unternehmen, kombiniert mit stark reduziertem Verschuldungsgrad und Inventar, zu höheren Aktienpreisen führt.

Viele konservative Investoren, sowohl institutionelle als auch private, sind der Meinung, dass ihr Geld als Einlage bei ihren Banken sicher ist. In Wirklichkeit aber schmelzen ihre Investitionen, da die Erlöse aus Regierungsschulden unter den Inflationssatz fallen. Die Frage ist nun, was, wenn keine Regierungsanleihen? Auf dem Markt mit festverzinslichen Papieren haben Unternehmensschulden von Unternehmen mit hohen Kreditratings so an Beliebtheit gewonnen, dass ihre Erträge ganz nah an das Niveau ihrer eigenen Regierungen herankommen. Hoch eingestufte Schwellenländer-Anleihen, obwohl keine Schulden in Lokalwährung, bringen höhere Erträge, gleichwohl es dort ein immerwährendes Kredit- und tatsächlich Marktrisiko gibt, wo es sich für Investoren schwierig gestalten könnte, die Wertpapiere bei umgekehrten Marktbedingungen zu verkaufen. Die besten Erträge erzielt man noch immer mit qualitativ guten Unternehmensaktien, während Gold, Kunst und Immobilien zu spekulativ, momentan sehr teuer und möglicherweise illiquide sind.

Sich wandelnde Märkte erfordern einen Wandel der traditionellen Denkweise und Investmentphilosophie. Die Investmententscheidungen, die getroffen werden, wenn man sich für eine Investition in Unternehmensaktien entscheidet, sind im Prinzip dieselben, wie wenn man in die Unternehmensschulden der gleichen Firma investiert. Allerdings sind die Erträge höher und ein Fondsmanager, der sein Handwerk versteht, kann die Erträge maximieren und gleichzeitig das Risiko minimieren.

Die Zeiten ändern sich, und damit auch die Methoden. Strategien, die früher funktionierten, führen jetzt möglicherweise zu Verlusten und das wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Profitabilität.
John Townsend steht Kunden von Matz-Townsend Finanzplanung bei der Investment-Portfolio-Planung beratend zur Seite.
Er ist Fellow des Chartered Institute for Securities and Investment in London.
(Townsend@insure-invest.de)
Aus dem Englischen von Magdalena Adam